Warmherzige Geschichte

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sabine Avatar

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Diesen Roman hätte ich beinahe verpasst, weil mich die Leseprobe nicht so richtig überzeugt hat. Zum Glück hat eine Freundin ihn mir geschenkt. Und nachdem ich mich an den bedächtigen Schreibstil der Autorin gewöhnt hatte, hat das Lesen Spaß gemacht.

Es geht um eine Kinderfreundschaft in einem mecklenburgischen Dorf nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Jule und Andi werden im Lauf der Zeit ein Liebespaar und planen ihre gemeinsame Zukunft. Doch als Jule erfährt, dass ihr totgeglaubter Vater am Leben ist, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Diese Suche treibt sie jahrelang durch die ganze Welt. Wird Jule ihren Vater finden? Und hält Andis Liebe zu ihr der Trennung stand?

Von 1968 bis zur Jahrtausendwende spielt die Handlung. In bedächtigem Erzählton lässt die Autorin das ostdeutsche Dorf vor meinem inneren Auge erstehen. Warmherzig charakterisiert sie seine Bewohner mit ihren sympathischen, skurrilen und manchmal auch tragischen Zügen. Das Alltagsleben in der ehemaligen DDR klingt an, wenn von der Schul- und Ausbildungszeit der Protagonisten die Rede ist, es steht aber nicht im Mittelpunkt des Romans.

Mit Jules jahrelanger Suche nach ihrem Vater hat die Autorin die Geschichte dann leider arg in die Länge gezogen. Das Ende mit seinen vielen Zufällen erscheint mir zudem nicht sehr glaubwürdig.

Insgesamt habe das Buch trotz dieser Kritikpunkte gern gelesen und seine warmherzige Atmosphäre genossen.