Fesselnd & mitreißend, kommt aber nicht an Teil 1 heran

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blomster78 Avatar

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Susanne Abel: Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie
(Die Gretchen-Reihe; 2)

Den ersten Teil „Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ habe ich erst vor einigen Monaten gelesen und war begeistert. Für mich vollkommen überraschend erschien dann der zweite Band „Was ich nie gesagt habe – Gretchens Schicksalsfamilie“. Wie beim ersten Teil hat es die Autorin, Susanne Abel, auch hier wieder geschafft, mich innerhalb kürzester Zeit tief in die Geschichte hineinzuziehen, mit den Charakteren mitzufiebern, zu leiden, zu lachen und zu freuen. Unaufgeregt und mit leicht verständlicher Sprache erfährt der Leser in diesem Band die Lebensgeschichte Konrad Monderaths, Gretchens Mann. Mit geschichtlichem Wissen und historischen Anekdoten gespickt führt die Autorin mit mehr bild- als wortgewaltiger Sprache den Leser durch die Kapitel. Die zwei Zeitstränge der Story werden mit dem ein oder anderen Cliffhanger aufeinander abgestimmt und es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Auch Connys Lebensgeschichte ist äußerst interessant, die Umstände seines Lebens erklären vieles, dennoch bleibt er als Person immer irgendwie „außen vor“. Es ist mir über die gesamte Romanlänge hinweg nicht gelungen Mitgefühl aufzubauen, ich blieb der objektive externe Beobachter.

Es gab einige überflüssige, bemüht wirkende, Textpassagen die nichts zum Vorankommen der Story beigetragen haben. Genervt haben mich die Songtextzitate und Verweise auf Bands; auch sie erklärten zwar die ein oder andere Situation waren aber insgesamt eher unnötiges Füllwerk innerhalb der Geschichte. Das Ende erschien mir abgehackt, unvollständig, nicht abgeschlossen.

Fazit: Ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe, wenngleich es ein paar (kleinere) Kritikpunkte gibt. Mit dem großartigen ersten Teil kann es nicht mithalten; ich hoffe, „Gretchen“ wird nicht weiter ausgeschlachtet.