Lohnenswert

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mike nelson Avatar

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Lohnenswert. Zunächst habe ich gedacht, einen der üblichen Historienschmöker in der Hand zu haben. Und in die Hand genommen habe ich Susanne Abels "Was ich nie gesagt habe" überhaupt nur, weil es um die Verbindung der Zeit des Nationalsozialismus, des zweiten Weltkriegs mit dem Heute ging und mich schon vor einiger Zeit bereits die Bücher von Sabine Bode (z.B. "Die vergessene Generation") sehr interessiert haben, wenn es darum ging, zu verstehen, wie sich die oft traumatischen Erlebnisse der Eltern- und Großelterngeneration wohl auf mich und mein (Seelen-) Leben ausgewirkt haben können... und was sich hinter dem Schweigen dieser Generationen verbarg. Wie auch immer - die Geschichte, die Susanne Abel erzählt, hat mich ab der ersten Seite gepackt, weil sie so ungeheuer nahe am Leben sielt und in keiner Weise aufgeblasen oder sogar rührseelig wirkt. Die sehr einfache Sprache lässt zuweilen den Eindruck entstehen, die Geschichte wäre nicht niedergeschrieben, sondern vielmehr mündlich erzählt. Zudem wird sich jedermann und jedefrau bestimmten Alters darin wiederfinden, weil die Autorin es versteht, das eine oder andere zeitgeschichtliche Ereignis einzubinden und auch das Lebensgefühl der Zeit nachfühlbar zu machen.