Sehr lesenswerte Fortsetzung

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langeweile Avatar

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Ich habe das vorhergehende Buch „Stay away from Gretchen“mit großer Begeisterung gelesen und mich sehr auf die Fortsetzung gefreut.
Während in Bd. 1 die Geschichte des bekannten Fernsehmoderators Tom Monderath und seiner an Demenz erkrankten Mutter Greta im Mittelpunkt steht, geht es hier in erster Linie um seinen Vater Konrad Monderath.
Durch die DNA Spurensuche erfährt er von seinem Halbbruder Henk van Dongen ,der plötzlich in sein Leben tritt und mehr über das Leben ihres gemeinsamen Vaters erfahren möchte. Durch gemeinsame Nachforschungen, an denen sich auch Jenny, Toms Freundin, beteiligt,erfahren sie Dinge ,die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt und von denen man sich wünscht,sie nie erfahren zu haben.

Die Autorin erzählt diese bewegende Geschichte wiederum in zwei Zeitsträngen, wobei die Vergangenheit im Jahre 1933, der Kindheit von Konrad ,beginnt. Die perfiden Machenschaften der Nazis, ihre Verführungskünste, die schon bei den Kindern ansetzen, werden in aller Deutlichkeit durchleuchtet. Die arischen Rassegesetze, welche auch das Leben von Konrads Familie beeinflussen, sowie das Thema Reproduktionsmedizin finden ebenfalls Eingang in die Geschichte.
In der Gegenwart geht es auch um die Liebesgeschichte zwischen Tom und Jenny, sowie deren kleinen Sohn Carl. Auch Greta und ihre langjährige Bezugsperson Helga, finden wieder Erwähnung in der Geschichte. Obwohl die Demenzerkrankung von Greta weiter fortschreitet, sorgt sie mit einzelnen kleinen Geschichten oftmals für Erheiterung und somit zur Auflockerung der schwierigen Thematik.
Der eindringliche Schreibstil und die gute Recherchearbeit ,welche man dem Buch auf jeder Seite anmerkte,führten dazu ,dass ich den Roman an zwei Tagen förmlich verschlungen habe.
Man kann das Buch auch ohne die Vorkenntnisse aus Band 1 lesen,weil wichtige Details immer wieder in die Handlung eingeflochten werden. Ich würde jedoch empfehlen, das erste Buch vorher zu lesen, weil man dadurch einen tieferen Bezug zu den einzelnen Personen erhält.

Fazit:
Das Buch hat mich emotional tief berührt und wird noch eine längere Zeit in mir nachhallen.