Wenn der Vorhang vor der Vergangenheit sich hebt!

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jackolino Avatar

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Auf dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut, vor allem als ich den ersten Teil gelesen hatte und davon absolut begeistert war.
Im zweiten Teil geht es nun um die männliche Vorfahrenlinie von Tom Monderath.
"Was ich nie gesagt habe" sprach nicht so stark mit mir wie Band 1, ist aber trotzdem gut und greift ein Thema auf, das mit dem Aufkommen der künstlichen Befruchtung eine besondere Relevanz erfahren hat: Wer ist mein biologischer Vater?

Mit Jenny ist Tom mittlerweile fest liiert und glücklich, etwas, das er sich vor den Ereignissen des ersten Bandes nie hätte vorstellen können. Schon der erste Band endet mit der Überraschung, dass Tom nicht nur eine Halbschwester, sondern weitere Geschwister hat. Eine DNA-Analyse hat ihm Treffer beschert und einer seiner Brüder kommt aus den Niederlanden, um ihn kennenzulernen.

Tom hat sich eigentlich in seinem bisherigen Leben nur um sich selbst gekümmert, jetzt stellt er fest, dass seine beiden Elternteile ein Leben vor seiner Zeit hatten, ein Leben, das alles andere als leicht war.
Sein Vater hatte im Krieg seine ganze Familie verloren, seine Schwester, die am Down-Syndrom litt, wurde ein Opfer der Euthanasie der Nazis.
Mit 15 Jahren musste er sich allein durchkämpfen und seinen Weg finden und während seines Studiums in Heidelberg lernt er Greta kennen. Später eröffnet er mit seinem Onkel, dem einzigen Überlebenden seiner Familie nach dem 2. Weltkrieg, eine gynäkologische Praxis.

Vor uns erstehen die verknöcherten 50er und 60er Jahre neu auf. Das, was wir heute für selbstverständlich halten, war damals gewagt oder gleich verboten. Tom taucht auch hier wieder tief in die Zeit ein und muss sich zum Schluss mit einer Erkenntnis abfinden, die ihn ganz persönlich betrifft und belastet, die aber auch zu einer neuen Erkenntnis führt: Schuld wird nicht weiter vererbt. Jeder ist für seinen Lebensweg selbst verantwortlich.