eine kurzweilige Reise durch das Italien im 20. Jahrhundert
Es ist mein erster Roman von diesem Baptiste und so konnte ich unvoreingenommen an das Lesen gehen. Die Erwartungen waren hoch, zum einen ein Preisträger und zum anderen der Inhalt.
Italien im 20. Jahrhundert bildet den Rahmen mit all den politischen Ereignissen, insbesondere die Entwicklung des Faschismus. Hierin eingebettet wird die Geschichte von Mimo, einem kleinwüchsigen Bildhauer und Viola, einer Tochter aus einem Adelsgeschlecht. Ein Klassiker, die beiden sehr unterschiedlichen Menschen, die eigentlich nicht aufeinandertreffen sollten. Über 500 Seiten wird diese „unmögliche Liason“, eingebettet in den historischen Hintergrund, aufgerollt. Wobei es hier nicht zu einer durchgehend stringenten Erzählweise kommt. Es gibt immer wieder die Einblenden der Jetztzeit, der Zeit, die das Lebensende von Mimo beschreibt, der über 40 Jahre in einem Kloster lebt, ohne selbst ein Mönch zu sein. Hier wird immer wieder versucht, einen Spannungsbogen aufzubauen, insbesondere, was diese geheimnisvolle Statue betrifft. Und zwischendurch wird die Lebensgeschichte von Mimo aufgerollt, der früh seinen Vater verlor und im Jungendalter von seiner Mutter zu einem Verwandten geschickt wird, um wie auch sein Vater, Bildhauer zu werden. Mimo selbst ist sehr talentiert, wird sehr viel mit Michelangelo verglichen, und auch wenn sich das Buch um Mimo dreht, bleibt er als Figur manchmal schwer fassbar. Einzig in Zusammenhang mit Viola, einer Rebellin für die damalige Zeit, wird er lebendiger. Viola bekommt Raum in diesen Roman, nur nicht genug. Sie ist der ideale Gegenpart für Mimo. Sie kämpft gegen die ihr durch ihren Stand und Geschlecht auferlegten Zwänge. Ebenso wie Mimo, nur aus einer anderen Position heraus. Ohne Viola wirkt Mimo passiver, er macht, aber er ist nicht bestimmend, sondern lässt geschehen. Aber wenn die Figur so angelegt worden ist, wieso nicht.
Wie das Schicksal es will, gelangt der talentierte Mimo sogar offiziell in Violas Kreise. Das alles im geschichtlichen Kontext eingearbeitet. Während Viola klar Stellung gegen den aufkommenden Faschismus bezieht, bleibt Mimo da passiver, er nutzt die Umstände für sich. Auch wenn es ihm oft zuwider ist.
Erzählt wird auf eine Art und Weise, die den Leser mitnimmt, es kommt keine wirkliche Langeweile auf. Auch wenn streckenweise das Erzählen, das Beschreiben, etwas langatmig wirkt. Doch oft tut es dem Roman auch gut, dieses Innehalten, das Reflektieren. Man kann bemängeln, dass die Zeitgeschichte nicht genug eingebunden wurde. Doch das ist nur ein Puzzleteil. Mir gefällt der Erzählstil sehr, sehr bildlich und nicht zu übertrieben. Mag sein, dass die Distanziertheit zu Mimo Mittel zum Zweck ist, bei den anderen Figuren spürt man weniger einen Abstand des Erzählers zu seiner Figur. Nichtsdestotrotz ist es ein guter Roman, lesenswert, nicht langweilig, ein Stück Zeitgeschichte mit Romanzen und allem, was dazu gehört. Und der Roman weiß auch sprachlich zu überzeugen.
Nicht perfekt in meinen Augen, vor allem der Spannungsbogen um die Statue hätte meines Erachtens nicht sein müssen. Aber ein sehr kurzweiliger und lesenswerter Roman, der mich auf den Autor neugierig gemacht hat.
Italien im 20. Jahrhundert bildet den Rahmen mit all den politischen Ereignissen, insbesondere die Entwicklung des Faschismus. Hierin eingebettet wird die Geschichte von Mimo, einem kleinwüchsigen Bildhauer und Viola, einer Tochter aus einem Adelsgeschlecht. Ein Klassiker, die beiden sehr unterschiedlichen Menschen, die eigentlich nicht aufeinandertreffen sollten. Über 500 Seiten wird diese „unmögliche Liason“, eingebettet in den historischen Hintergrund, aufgerollt. Wobei es hier nicht zu einer durchgehend stringenten Erzählweise kommt. Es gibt immer wieder die Einblenden der Jetztzeit, der Zeit, die das Lebensende von Mimo beschreibt, der über 40 Jahre in einem Kloster lebt, ohne selbst ein Mönch zu sein. Hier wird immer wieder versucht, einen Spannungsbogen aufzubauen, insbesondere, was diese geheimnisvolle Statue betrifft. Und zwischendurch wird die Lebensgeschichte von Mimo aufgerollt, der früh seinen Vater verlor und im Jungendalter von seiner Mutter zu einem Verwandten geschickt wird, um wie auch sein Vater, Bildhauer zu werden. Mimo selbst ist sehr talentiert, wird sehr viel mit Michelangelo verglichen, und auch wenn sich das Buch um Mimo dreht, bleibt er als Figur manchmal schwer fassbar. Einzig in Zusammenhang mit Viola, einer Rebellin für die damalige Zeit, wird er lebendiger. Viola bekommt Raum in diesen Roman, nur nicht genug. Sie ist der ideale Gegenpart für Mimo. Sie kämpft gegen die ihr durch ihren Stand und Geschlecht auferlegten Zwänge. Ebenso wie Mimo, nur aus einer anderen Position heraus. Ohne Viola wirkt Mimo passiver, er macht, aber er ist nicht bestimmend, sondern lässt geschehen. Aber wenn die Figur so angelegt worden ist, wieso nicht.
Wie das Schicksal es will, gelangt der talentierte Mimo sogar offiziell in Violas Kreise. Das alles im geschichtlichen Kontext eingearbeitet. Während Viola klar Stellung gegen den aufkommenden Faschismus bezieht, bleibt Mimo da passiver, er nutzt die Umstände für sich. Auch wenn es ihm oft zuwider ist.
Erzählt wird auf eine Art und Weise, die den Leser mitnimmt, es kommt keine wirkliche Langeweile auf. Auch wenn streckenweise das Erzählen, das Beschreiben, etwas langatmig wirkt. Doch oft tut es dem Roman auch gut, dieses Innehalten, das Reflektieren. Man kann bemängeln, dass die Zeitgeschichte nicht genug eingebunden wurde. Doch das ist nur ein Puzzleteil. Mir gefällt der Erzählstil sehr, sehr bildlich und nicht zu übertrieben. Mag sein, dass die Distanziertheit zu Mimo Mittel zum Zweck ist, bei den anderen Figuren spürt man weniger einen Abstand des Erzählers zu seiner Figur. Nichtsdestotrotz ist es ein guter Roman, lesenswert, nicht langweilig, ein Stück Zeitgeschichte mit Romanzen und allem, was dazu gehört. Und der Roman weiß auch sprachlich zu überzeugen.
Nicht perfekt in meinen Augen, vor allem der Spannungsbogen um die Statue hätte meines Erachtens nicht sein müssen. Aber ein sehr kurzweiliger und lesenswerter Roman, der mich auf den Autor neugierig gemacht hat.