Viola und Mimo

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aurelia23 Avatar

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Ich muss gestehen, mit zuviel Euphorie habe ich mich nicht an die Lektüre dieses Wälzers gemacht denn anhand des Klappentextes hörte sich die Geschichte doch recht konventionell an. Ein kleinwüchsiger Junge aus armen Verhältnissen wird zum gefeierten Bildhauer und anhand seiner Geschichte erlebt der Leser quasi die ganze Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert.
Das Kernthema ist seine Freundschaft und tiefe Verbundenheit zur adligen Viola Orsini obwohl sie (mal mehr mal weniger) Welten zu trennen scheinen.

Ich war überrascht wie gut lesbar und "einfach" dieses Epos daherkommt da ich anhand des gewonnenen Prix Goncourt eigentlich mit etwas doch sperrigerem gerechnet habe. Ein richtiger Schmöker zum Eintauchen und immer weiter lesen. Für mich persönlich hätten es auch ein paar Seiten weniger sein dürfen denn auch wenn alles interessant und gut aufgebaut ist, so ist es doch kein wirklich spannendes Buch.

Die eigentliche Auflösung der Handlung kommt erst auf den allerletzten Seiten - man versteht, dass es vielleicht alles mehr die Geschichte der geschundenen Viola ist die immer im Schatten der Erwartungen der Gesellschaft und ihrer selbst stehen musste und Protagonist Mimo ein Vehikel dafür ist. Unnahbar bleiben sie jedoch alle.

Habe es gerne gelesen, es muss sicherlich auch noch etwas in mir "abhängen" aber doch auch kein Buch welches mich umgehauen hat.