Komplexes Thema, anspruchsvoll erklärt
Meine Tochter (6 Jahre) wusste schon beim Anblick des Covers: „Dieses Buch will ich lesen, Mama!“ (wobei das korrekterweise heißen müsste: „will ich vorgelesen haben“…) Denn nichts interessiert sie aktuell so sehr wie der menschliche Körper. Ich wiederum war mit dieser Wahl sehr glücklich, da es sich zur Abwechslung mal nicht um „Trinken-Essen-Pipi-Kacka“ oder „Viren-Wunden-Blutkörperchen“ handelt. Nein, ums Gehirn geht es hier. Was da drin los ist, wenn wir schlafen, zum Beispiel. Also: Dinge, die mir selber nicht geläufig sind.
Der Einstieg in das Buch ist nicht ganz einfach. Wir haben da Poldi, einen wirklich goldig gezeichneten Goldhamster, der merkt, dass sein Frauchen anders ist als er, weil Maya ein Mensch ist, sich diese Unterschiede aber nicht richtig erklären kann. Zum Glück kann das Maya. Was allerdings erst im Laufe des Buches klar wird: Maya ist nicht (wie erwartet) ein Mädchen im Alter der Zielgruppe, sondern ein erwachsener Mensch. Mit einem erwachsenen Vokabular, das viele Fremdwörter enthält, die Poldi liebt und sie deshalb in seinen Hamsterbacken, äh, einem Glossar sammelt. Eine tolle Idee für Kinder, die Fremdwörter mögen (was bei meiner Tochter tatsächlich der Fall ist) und für Eltern, die es selber nicht so genau wissen. Trotz dieser prinzipiell guten Idee muss man sich sowohl als kleine wie auch als große (vorlesende) Person erst mal in diesen ganzen Gegebenheiten zurechtfinden.
Danach entfalten sich mehrere Kapitel, die sich um jeweils ein Thema – nach dem Schlaf z. B. Gefühle, Kreativität und Sozialverhalten – drehen und neben dem Fließtext (indem Poldi und Maya sich austauschen) auch jede Menge Kästchen mit sachlichen Erklärungen bereithalten. Jede Doppelseite ist dabei ein Kunstwerk für sich, bei dem es sich lohnt, längere Zeit zu verweilen. Die verschiedenen Illustrationen sind sowohl aus ästhetischer wie auch aus informativer Sicht sehr gelungen. Der Text steht dem in nichts nach: die Hamster-Mensch-Dialoge haben einen liebevollen, witzigen Grundton und sind gespickt mit Wortspielen.
Doch obwohl dieses Buch unglaublich hochwertig gedacht und gemacht ist, bemerkte ich, dass meine Tochter bald ihr sonst so übersprudelndes Interesse an ihm verlor. Und obwohl sie den Grund nicht benennen kann, denke ich, dass es an der fast nicht fassbaren Dichte an Informationen liegt. Besonders in den Momenten, in denen Poldi in den Hintergrund rückt und sich ein Kästchen mit fachlichen Erklärungen ans nächste reiht. Da muss nicht nur unheimlich viel Wissen verarbeitet werden, sondern es fehlt auch der rote Faden. Sogar ich habe mich ab und zu gefragt: „… ähm, und wozu jetzt diese Info? – Moment mal: Um was geht es jetzt eigentlich in diesem Buch nochmals?!“ Die Titelfrage: „Was ist ein Mensch?“ finde ich jedenfalls nicht ganz glücklich gewählt, denn dieser Aspekt geht irgendwann in einem Haufen – aus meiner Sicht ziemlich willkürlich gewählten – Themen unter.
Das hört sich nach vielen Kritikpunkten an, doch ich würde dieses Buch trotzdem wärmstens weiterempfehlen, wenn auch einer etwas älteren Zielgruppe. Es ist wunderbar anzuschauen und toll zu lesen, es ist originell, es greift viele Dinge auf, die sonst nicht in Kinderbüchern zu finden sind, es wird auch beim zweiten, dritten (und x-ten) Durchgang nicht langweilig. Aufgrund (früherer) Erfahrungen mit hochbegabten Kindern kann ich mir gut vorstellen, dass es bei ihnen besonderen Anklang finden würde / wird.
Der Einstieg in das Buch ist nicht ganz einfach. Wir haben da Poldi, einen wirklich goldig gezeichneten Goldhamster, der merkt, dass sein Frauchen anders ist als er, weil Maya ein Mensch ist, sich diese Unterschiede aber nicht richtig erklären kann. Zum Glück kann das Maya. Was allerdings erst im Laufe des Buches klar wird: Maya ist nicht (wie erwartet) ein Mädchen im Alter der Zielgruppe, sondern ein erwachsener Mensch. Mit einem erwachsenen Vokabular, das viele Fremdwörter enthält, die Poldi liebt und sie deshalb in seinen Hamsterbacken, äh, einem Glossar sammelt. Eine tolle Idee für Kinder, die Fremdwörter mögen (was bei meiner Tochter tatsächlich der Fall ist) und für Eltern, die es selber nicht so genau wissen. Trotz dieser prinzipiell guten Idee muss man sich sowohl als kleine wie auch als große (vorlesende) Person erst mal in diesen ganzen Gegebenheiten zurechtfinden.
Danach entfalten sich mehrere Kapitel, die sich um jeweils ein Thema – nach dem Schlaf z. B. Gefühle, Kreativität und Sozialverhalten – drehen und neben dem Fließtext (indem Poldi und Maya sich austauschen) auch jede Menge Kästchen mit sachlichen Erklärungen bereithalten. Jede Doppelseite ist dabei ein Kunstwerk für sich, bei dem es sich lohnt, längere Zeit zu verweilen. Die verschiedenen Illustrationen sind sowohl aus ästhetischer wie auch aus informativer Sicht sehr gelungen. Der Text steht dem in nichts nach: die Hamster-Mensch-Dialoge haben einen liebevollen, witzigen Grundton und sind gespickt mit Wortspielen.
Doch obwohl dieses Buch unglaublich hochwertig gedacht und gemacht ist, bemerkte ich, dass meine Tochter bald ihr sonst so übersprudelndes Interesse an ihm verlor. Und obwohl sie den Grund nicht benennen kann, denke ich, dass es an der fast nicht fassbaren Dichte an Informationen liegt. Besonders in den Momenten, in denen Poldi in den Hintergrund rückt und sich ein Kästchen mit fachlichen Erklärungen ans nächste reiht. Da muss nicht nur unheimlich viel Wissen verarbeitet werden, sondern es fehlt auch der rote Faden. Sogar ich habe mich ab und zu gefragt: „… ähm, und wozu jetzt diese Info? – Moment mal: Um was geht es jetzt eigentlich in diesem Buch nochmals?!“ Die Titelfrage: „Was ist ein Mensch?“ finde ich jedenfalls nicht ganz glücklich gewählt, denn dieser Aspekt geht irgendwann in einem Haufen – aus meiner Sicht ziemlich willkürlich gewählten – Themen unter.
Das hört sich nach vielen Kritikpunkten an, doch ich würde dieses Buch trotzdem wärmstens weiterempfehlen, wenn auch einer etwas älteren Zielgruppe. Es ist wunderbar anzuschauen und toll zu lesen, es ist originell, es greift viele Dinge auf, die sonst nicht in Kinderbüchern zu finden sind, es wird auch beim zweiten, dritten (und x-ten) Durchgang nicht langweilig. Aufgrund (früherer) Erfahrungen mit hochbegabten Kindern kann ich mir gut vorstellen, dass es bei ihnen besonderen Anklang finden würde / wird.