Das gefürchtete Okapi

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daphne1962 Avatar

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Es gibt Zeiten, da erfährt das ganze Dorf im Westerwald, das Selma mal wieder von einem Okapi geträumt hat. Danach herrscht unbändige Unruhe im Dorf und auch in der nächsten Gegend. Denn, wenn Selma ein Okapi sieht, dann stirbt jemand. Das war schon immer so und wird auch weiterhin so bleiben. Wen es trifft, das erfährt man in etwa den nächsten 48 Stunden. Da hilft auch kein tricksen oder wegrennen. 

Aber dieses Dorf wäre nichts besonderes, wenn die Bewohner dort nicht immer irgendwie zusammen agieren. Jeder hängt mit jedem zusammen und wenn da einer aus einem anderen Teil von Deutschland kommt und nach Japan geht hängt er auch mittendrin. Er kann noch so weit weg sein, wie der der Sohn von Selma z.B., der die Welt hereinlassen will in sein Leben und selten da ist oder der Mönch Frederik, der vom Dach eines Klosters in Japan lebt. 

Es sind alles liebenswerte Personen, die die Autorin erschaffen hat. Selmas 
Enkelin, die einen Mönch liebt, der Optiker, der Louises Großmutter liebt, es 
ihr aber nie gesagt hat und sich auch jetzt nicht traut. Louises Vater ist auf 
Dauer-Reise und ihre Mutter liebt den italienischen Eisverkäufer. Da gibt es
Martin, den Kinderfreund von Louise und sein Vater Palm, der dem Alkohol
verfallen ist. Louise ist mehr ihrer Großmutter und ihrem besten Freund dem
Optiker zugetan, denn die haben sich mehr um sie gekümmert, als ihre 
Eltern. 

Dieses Buch beinhaltet so viele Lebensweisheiten und auch übersinnliche 
Begebenheiten. Man möchte mehr davon haben. Es macht viel Freude es zu
lesen. Allerdings fiel es mir schwer, die Dorfgemeinschaft altern zu sehen.
Es ist zwar der Lauf der Dinge, aber irgendwie waren sie für mich alterslos. 
Wie im wahren Leben gehen sie dann doch davon und das Buch endet leider.