Fast schon magisch

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Wie Leky über den Tod schreibt, ist fast schon magisch. Und machen wir uns nichts vor, in diesem Buch geht es von der ersten bis zur letzten Seite um nichts anderes. Auch wenn sie es oft schön verpackt und hin und wieder in surreale Szenen einbettet, am Ende ist es ein Buch über all die Menschen, die man während seines Lebens verliert, von denen man Abschied nimmt, wenn man die Chance hat und es aushält, wenn nicht.

Gleichzeitig ist die Erzählung hoch romantisch und skurril, an manchen Stellen unfassbar alltäglich, bewegend und traumhaft. Ein bisschen erinnert sie mich an die Fabelhafte Welt der Amelie nur mit einem düsteren Unterton.

Im Mittelpunnkt steht unsere Ich-Erzählerin mit ihrem verqueren Humor, ihre Großmutter Selma, die vieles schon vor allen anderen weiß aber nicht alles, der buddhistischer Mönch Frederick und ein Hund namens Alaska. Den anderen Figuren dieser Erzählung gibt Leky gern nicht einmal einen Namen, egal wie wichtig sie für die Geschichte sind, sondern nennt sie nur "den Optiker" oder "den Einzelhändler", was sie zu jedem macht. Jeder kann sich mit ihnen identifizieren oder bekannte Menschen in sie hineinprojezieren. Um so mehr fühlt sich die ganze Erzählung wie eine Methapher an.

Fazit: Ein wirklich unerwartetes, vielschichtiges Buch, das sich trotz des Themas leicht lesen lässt und sogar komisch ist, geschrieben von einer Autorin, die eine Geschichte zu stricken weiß. Selten habe ich so viele, hoch emotionale Andeutungen auf spätere Ereignisse in einem Text gefunden, die einen schon am Rande des Stuhls haben, bevor die eigentliche Szene überhaupt eintritt.