Gedanken, die einen anrempeln

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sylwester Avatar

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In dem Buch erzählt Luise über ihr Leben und das ihrer Familie und einigen anderen Dorfbewohnern in einem kleinen Dorf im Westerwald. Sie erzählt es aus drei Perspektiven: zuerst als 10-jährige, dann als 22-jährige und im dritten Teil als 32-jährige. Es geht um kleine Alltagsdinge und um die ganzen großen Themen im Leben: Liebe und Tod.

Die Figuren im Buch spielen einmal ein Spiel, in dem der Zusammenhang zwischen zwei völlig verschiedenen Sachen hergestellt werden soll, wie z.B. Kaffeekannen und Schnürsenkel, oder Pfandflaschen und Tannenbäume. Und eigentlich ist das ganze Buch nach diesem Spiel aufgebaut. Es kommen scheinbar zusammenhanglose Themen vor, wie japanische Buddhisten und Schokoriegel oder ein Okapi im Westerwald und plötzlich passt alles wunderbar zusammen.

Die Figuren sind alle auf ihre eigene Art etwas seltsam, bisweilen skurril und dennoch absolut liebenswert. Ich fühlte mich absolut wohl in diesem Westerwald-Dorf und wollte es gar nicht mehr verlassen.

Sprachlich ist das Buch ein wahrer Genuss. Phantasievoll und traumhaft einerseits und andererseits präzise und überscharf. Zitat von S. 176: "Ich bin doch ganz still", sagte ich, und er sagte:"Man hört bis hierher, wie du ganz still bist."

Ich kann dieses Buch absolut empfehlen. Die anderen Bücher der Autorin kenne ich noch nicht, aber das werde ich schnellstens nachholen.