Okapi

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Mit dem Titel und dem Cover des Buches konnte ich wenig anfangen, im Buchhandel hätte ich es wahrscheinlich nicht ausgewählt. Mit dem Inhalt konnte ich jedoch umso mehr anfangen und besonders angetan haben es mir die leisen, aber so eindringlichen Töne, die das Buch anschlägt.
Im Buch wird die eigentlich sehr unspektakuläre Lebensgeschichte von Luise erzählt und wir begleiten sie in ihrer Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Wir lernen auch Selma, Luises Großmutter kennen und noch einige andere Bewohner eines kleinen Dorfes im Westerwald.
Diese Bewohner sind mit den unterschiedlichsten Charakteren ausgestattet und jeder Einzelne von ihnen hat sein eigenes Lebenspäckchen zu tragen.
Immer wenn Selma von einem Okapi träumt stirbt in den nächsten 24 Stunden einer der Bewohner des Dörfchens und jetzt ist es wieder so weit!
Wie jeder Einzelne auf diese Botschaft reagiert, auf welch unterschiedliche Weise jeder versucht, die letzten Dinge in seinem Leben zu regeln, erfährt man in diesem Buch.
Treffen tut es letztendlich keinen der Erwachsenen oder Alten, sondern Luises besten Freund Martin, mit dem sie aufgewachsen ist. Luise droht an diesem Verlust zu zerbrechen. Selma tut instinktiv das Richtige, sie schleppt Luise einige Tage und Nächte mit sich herum und nur so kann das kleine Mädchen langsam den Verlust verarbeiten.
Man erfährt weiter, wie Luise erwachsen wird und auch, wie es den anderen Dorfbewohnern in dieser Zeit ergeht.
Für mich ist die beeindruckendste Person Selma, die immer weiß, was zu tun ist und das auch tut.
Eines der besten Bücher dieses Sommers!