Okapi im Westerwald

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regenprinz Avatar

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Diesen Roman von Mariana Leky habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Was für eine originelle Geschichte!
Ausgerechnet im Westerwald siedelt die Autorin ihre skurrilen Figuren an, träumt die alte Selma von einem Okapi am Waldrand, immer dann, bevor jemand im Dorf stirbt. Hier fängt der Optiker unzählige Briefe an, in denen er ihr seine Liebe dann doch nicht gesteht. Hier hockt die abweisende Marlies im Haus ihrer toten Tante, frönt Elsbeth ihrem Aberglauben, taucht ein Hund namens Alaska auf, trennen sich die Eltern von Selmas Enkelin Luise, die im Übrigen all' die Geschichten und Ereignisse seit ihrer Kindheit vor dem Leser ausbreitet bzw. ihn mit allen Figuren und ihren seltsamen Eigenheiten vertraut macht. Um die Figur, die dann unerwartet der Tod ereilt, habe ich tatsächlich ein bisschen getrauert ...
Doch Luises Leben geht weiter und mit Frederik taucht irgendwann ein attraktiver Mönch auf, der nur leider nicht vorhat, bei ihr im Westerwald zu bleiben, sondern den es wieder zurück in seinen buddhistischen Tempel am Ende der Welt zieht.
Mehr will ich zum konkreten Inhalt jetzt gar nicht verraten. Mir hat die wunderbar eigensinnige Handlung jedenfalls gut gefallen, ebenso der Schreibstil der Autorin, der m.E. nicht immer ganz leicht zu lesen ist, aber perfekt zu seiner Erzählerin passt. Luise ist ja auch mitunter ein bisschen sperrig. ;-)

Fazit: Eine außergewöhnliche, absolut lesenswerte Geschichte!
Dies war mein erstes Buch von Mariana Leky, aber ich bin definitiv neugierig auf weitere Romane von ihr.