Skurile Dorfbewohner im Westerwald

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover des Buches ist etwas eigenwillig und hätte mich im Buchhandel eher nicht angesprochen. Aber es wäre schade gewesen, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte. Das Cover zeigt den Titel in der Senkrechten auf der rechten Seite, jedes Wort steht einzeln in Rot da. Auf der rechten Seite finden wir die Autorin, darunter die Zeichnung eines Okapis, das auf dem Zweig eines Apfelbaumes steht.
Die Geschichte selbst ist in drei Teile gegliedert, davor ein Prolog, dahinter ein Epilog. Insgesamt sind es 315 Seiten, die sehr entspannend und locker zu lesen sind.
Es geht in der Geschichte um ein kleines Dorf im Westerwald und dessen teilweise sehr skurile Einwohner. Die Protagonistin ist Selma, 60 Jahre alt und ihre Enkelin Luise, im ersten Teil 10 Jahre alt. Der zweite Teil spielt dann zwölf Jahre später. Aber zuerst die wichtigsten Einwohner: Luises Vater, Apotheker und ihre Mutter, die davon träumt, den Vater zu verlassen. Der Optiker, der Selma liebt, sich aber nicht getraut, ihr seine Liebe zu gestehen. Elsbeth, die in jeder Situation eine abergläubische Erklärung hat. Luises Schulkamerad und Freund Martin und dessen trinkender, polternder Vater Palm. Zum Schluss noch Alaska, eine Promenademischung von Hund.
Selma träumt gelegentlich von einem Okapi, im Dorf weiß man, dass das ein Hinweis ist auf den nächsten Todesfall. Eines Tages ist es wieder so weit. Alle Einwohner befürchten, jetzt an der Reihe zu sein und wollen noch schnell Verschiedenes klären oder auch verschwinden lassen. An diesem Tag stirbt niemand, doch einen Tag später verunglückt Martin tödlich. Luise ist tagelang wie im Koma, sie kann den Tod ihres Freundes lange Zeit nicht verkraften.
Im zweiten Teil ist Luise inzwischen zu einer jungen Frau herangewachsen. Sie verliebt sich in einen buddistischen Mönch namens Frederik, der aber in Tibet in einem Kloster lebt. Wie soll das fuktionieren? Am Ende des 2. Teils gibt es wieder einen tödlichen Unglücksfall.
Wie gehen die Einwohner weiterhin miteinander um? Das ist manchmal ziemlich lustig zu lesen, obwohl es auch weiterhin ernste Töne gibt. Der Stil der Autorin gefällt mir sehr gut, ich habe die Lektüre genossen!