Du bist einer von uns…

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caillean79 Avatar

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„Du bist einer von uns…“
Diese Worte sind es, die Privatdetektiv Ray Lovell aufhorchen lassen. Eigentlich war ihm dieser Klient suspekt – ein Roma in teurem Mantel, mit einem zusammengerollten Bündel Geldscheine in der Tasche. Noch ungewöhnlicher als der Mann selbst ist die Geschichte, die er erzählt: Er möchte seinre Tochter auf die Spur kommen. Seiner einzigen Tochter. Die seit sieben Jahren verschwunden ist.
Ray hat angebissen.
Und wie das Ganze endet, erfuhr der Leser ja schon vorab im ersten Kapitel: mit einem Autounfall, nach dem sich Ray an kaum etwas erinnern kann als seinen Namen und den seines Geschäftspartners.
Ein ungewöhnlicher, aber absolut fesselnder Auftakt für einen hoffentlich ebenso weitererzählten Krimi.
Ich war nicht nur beeindruckt von der tollen Schreibweise (die Story wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und für jeden „Erzähler“ gibt es einen passenden Stil), sondern auch vom Thema: der Lebensweise einer Randgruppe der Gesellschaft, den Roma. Bisher habe ich mich mit dieser Bevölkerungsgruppe kaum auseinander gesetzt. Man sieht sie ab und zu als Straßenmusiker oder ähnliches, aber kaum ein Vorbeigehender hinterfragt, woher sie kommen, wohin sie gehen, was ihr Lebensinhalt oder ihre Träume sind… Deshalb finde ich das „Milieu“ des Romans absolut faszinierend und mir wurde schon auf den ersten Seiten bewusst, wie wenig ich eigentlich über Leute weiß, die eine andere Lebensweise haben als die allgemein gesellschaftlich normierte bzw. akzeptierte. Ich hoffe sehr, dass ich in den Genuss des Vorablesens komme und mehr erfahre über Ray, die verschwundene Rose und deren Familie. Aber nicht nur das – ich denke auch, dass der Roman sich eignet, einmal über den Tellerrand der eigenen gesellschaftlichen „Normalität“ zu schauen. Ich freu mich drauf!