Ungewöhnliche Thematik

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darcy Avatar

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Vor einigen Jahren las ich "Die Zärtlichkeit der Wölfe" von Stef Penney. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, was aus dieser Autorin geworden ist. Nun gibt es endlich wieder ein neues Buch von ihr. Und es scheint sich auf den ersten Blick thematisch komplett von ihrem ersten Buch zu unterscheiden.

Wir begegnen Ray nach einem mysteriösen Unfall. Ein wenig kryptisch ist der Beginn, Ray liegt im Krankenhaus und hat merkwürdige Lähmungen. Im nächsten Kapitel springt Ray ein paar Monate zurück. Er ist Privatdetektiv und eines Tages kommt ein Mann zu ihm ins Büro, der ihn aufgrund seiner Herkunft, Rays Vater ist Roma, engagieren will. Eine junge Frau verschwand vor einigen Jahren und da die Roma traditionell alles unter sich belassen, wurde der Fall auch nie der Polizei gemeldet.

Im nächsten Kapitel erscheint eine neue Erzählstimme: JJ, ebenfalls Roma, der mit seiner Familie auf einem festen Stellplatz lebt. Hier lernen wir nur kurz die Familienverhältnisse kennen, bevor die Leseprobe endet.

Stef Penney hat ein ungewöhnliches Setting entworfen. Die Roma in England sind ein Thema, das mir so noch nicht untergekommen ist. Ray, der zwar von seiner Herkunft weiß, aber nicht viel damit anfangen kann, auf seinem Weg zu den Wurzeln seines Vater zu begleiten, stelle ich mir sehr interessant vor. Ich vertraue da auf das Erzähltalent der Autorin. Die Leseprobe las sich schon sehr ansprechend. Der englische Originaltitel "The Invisible Ones" interpretiere ich auf die schwierige Lage der Roma in der Gesellschaft. Ich würde gerne herausfinden, was Rose geschah.