Ungewöhnliches Milieu

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
rebekka Avatar

Von

Krimis spielen in den unterschiedlichsten Milieus: Bei,den Schönen und Reichen, bei den Armen und vom Schicksal Gebeuteteln, an Universitäten oder in Slums. Ein Krimi, bei dem Mitglieder des fahrenden Volkes die Hauptrolle spielen, ist mir noch nicht untergekommen. Und deshalb läßt mich diese Leseprobe höchst neugierig und gespannt zurück.
Ein Priatdetektiv kurz vor der Pleite soll ein Roma-Mädchen suchen, das bereits vor sechs Jahren spurlos verschwand. Also, eigentlich ist es ja kein Mädchen mehr - Rose war, wie sich im Gespräch mit dem Vater herausstellt, verheiratet und hat auch einen Sohn. Da sie aber fest verwurzelt ist in ihrer Roma-Familie, hat sie niemand bei der Polizei vermisst gemeldet. Denn eine der eisernen Regel des fahrenden Volkes lautet: Traue keinem gorjio.
Privatdetektiv Ray Lovell ist ein halber Rom und soll deshalb nach Rose suchen. Das ist sein Pech, denn eines Tages wacht er fast gelähmt und unfähig, sich zu errinnern oder zu sprechen, in einem Krankenhausbett auf.
Wie es kam, dass er sein Auto gegen einen Baum lenkte, lässt die Leseprobe nicht ahnen. Die ersten Seiten haben mich aber neugierig auf mehr gemacht. Wie schon bei ihrem Erstling "Die Zärtlichkeit der Wölfe" erweist sich Stef Penney als einfühlsame Beobachterin und ihrem Schreibstil ist anzumerken, dass sie sich hervorragend in die Gefühlswelt und Gedanken ihrer Protagonisten - darunter auch den 14jährigen Rom JJ - einfühlen kann.