Das Geheimnis der Roma

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Nicht häufig hat man ein Buch vor sich, das man in einem Rutsch durchlesen möchte. Was Mit Rose Geschah von Stef Penney ist so ein Buch. Von Beginn an spannend zu lesen und spannend aufgebaut.
Der Roman ist aus zwei verschiedenen Perspektiven geschrieben: Da habe wir einmal die des Privatdetektivs Ray. Er erwacht im Krankenhaus mit der Erinnerung an Sex, ansonsten aber kann er sich an nichts erinnern, was ihn ins Krankenhaus gebracht haben mag. Es wird ein übermäßiger Konsum von pflanzlichen Drogen festgestellt - auch daran kann er sich nicht erinnern. Erst seine Recherchen frischen seine Erinnerungen auf.
Ray war normalerweise mit Fällen wie ehelicher Untreue beschäftigt. Dann aber nimmt er wider besseres Wissens einen Vermisstenfall an. Er soll eine seit sieben Jahren verschwundene Roma - nämlich Rose - suchen.
Im Zusammenhang mit dieser Suche ist er mit einem durch Intoxikation herbeigeführten Unfall im Krankenhaus gelandet.

Die zweite Erzählperspektive ist die des 16-jährigen Roma JJ. Hier lernen wir das Leben der Roma von innen heraus kennen. Und wir bekommen einen anderen Blick auf die von Ray erzählte Geschichte. Beide Perspektiven ergänzen einander auf ganz vortreffliche Weise.
Und erst durch die Sicht beider Perspektiven kann der Leser - gemeinsam mit den beiden Protagonisten - auf die Spur des Geheimnisses um Rose kommen. Der künftige Leser darf gespannt sein.
Penneys Sprache schmatzt sich ins Gehirn der Leser hinein. Darüber hinaus lernt man eine Menge über das alltägliche Leben der Roma.
Auch mit einem Glossar wartet das Buch am Ende auf. Hier sind die meisten Roma-Ausdrücke, die wir im Text finden, erklärt. Leider nur die meisten, es fehlen doch welche.
Es scheint die Absicht der Autorin gewesen zu sein, diese Geschichte in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts anzusiedeln. Leider ist mir der Grund dieser Absicht nicht ersichtlich.
Trotzdem bekommt dieser Roman von mir fünf Sternchen.