Die Geschichte einer Roma-Familie

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gaby2707 Avatar

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Die junge Roma Rose Wood heiratet in die Roma-Familie Janko ein. Wenige Monate nach der Heirat verlässt sie ihren Mann und das wenige Wochen alte Baby. Erst 6 Jahre später, kurz nach dem Tod der Mutter, verpflichtet ihr Vater Leon Wood den Privatdetektiv Ray Lovell, selbst ein Halb-Roma, die verschollene Tochter zu suchen. Bei seiner Recherche stößt Ray immer wieder auf Ablehnung und immer neue Rätsel tun sich auf. Bei deren Lösung gerät er selbst in Gefahr, gibt aber bis zum Schluss nicht auf...

 

Stef Penney nimmt mich in ihrer Geschichte mit auf die Reise in eine andere Welt - die Welt der Roma. Um eine Familie mit 5 Wohnwagen dieses fahrenden Volkes, die stolze und traditionsbewusste Familie Janko, dreht sich die Hauptstory: Jimmy und Katharina Janko, Ivo mit seinem kranken Sohn Christopher, Großonkel Tene, der seit einem Autounfall im Rollstuhl sitzt und Sandra Smith mit ihrem unehelichen Sohn Jimmy "JJ". Durch eine Blutkrankheit, die nur die männlichen Mitglieder der Familie befällt, ist nur noch ein Mann am Leben, der den Namen der Familie weiter geben kann: Ivo, der einzige, der von der Krankheit geheilt scheint.

Die einzelnen Kapitel der Geschichte werden zum einen von Ray Lovell zum anderen von JJ Smith erzählt. Durch den 14-jährigen Roma bekomme ich einen Einblick in das Leben im Wohnwagen, die Schwierigkeiten Freunde zu finden und immer ein relativ unstetes Leben zu führen. Ray Lovell lässt mich an seinen immer weiter schreitenden Erkenntnissen über den Verbleib von Rose teilnehmen und sinkt mit mir in die tiefere Geschichte der Jankos ein. Als er Luella Janko, eine Schwester von Tene, die sich vom "Zigeunerleben" abgewandt hat und in London in einem Haus wohnt, kennen lernt, bahnt sich auch eine kleine Liebesgeschichte an.

In diesem Buch habe ich alles gefunden, was ich in einem guten Roman suche und was mich zu fesseln vermag: eine kriminalistische Grundidee, die bestens ausgearbeitet ist, Protagonisten, die ich mir sehr gut vorstellen kann, Orte, die mein Kopfkino anwerfen und eine Spannung, die sich anfangs langsam aufbaut und dann bis zum Schluss ein hohes Niveau hält.

 

FAZIT: Ein spannender und gleichzeitig anrührender Roman, den ich gerne weiter empfehle.