Einfühlsame Familiengeschichte, aber eher kein Krimi

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Was mit Rose geschah von Stef Penney ist ein lesenswertes Buch. Allerdings ist es, meiner Meinung nach, eigentlich kein richtiger Krimi.
Der Privatdetektiv Ray Lovell wacht im Krankenhaus auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Er hatte einen Unfall und leidet unter Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen. Langsam kehrt jedoch seine Erinnerung zurück. Ein Mann, Leon Wood, der zu den Roma gehört, hatte ihn beauftragt seine vor 6 Jahren verschwundene
Tochter Rose zu finden. Seine Wahl fiel auf Ray, weil dieser selbst aus einem Roma-Clan stammt.
Ray beginnt mit der Suche nach Rose und trifft bei den Jankos, in deren Familie Rose eingeheiratet hatte, auf eine Mauer eisigen Schweigens. Zusätzlich zu Jays Perspektive der Geschichte erfahren wir die Geschehnisse gleichzeitig aus der Sicht des 14-jährigen JJ, der der Neffe von Rosas Mann Ivo ist. Diese verschiendenen Blickwinkel bereichern die Story ungemein. Es stellt sich schließlich heraus, dass Rosa noch lebt, inzwischen einen Priester geheiratet hat und mit diesem in Wales lebt.
Ivo ist in Wirklichkeit dessen Schwester Christina, die sich seit Ivos Tod, der an einer Erbkrankheit starb, als Mann verkleidet und so den Namen der Familie nicht aussterben lassen möchte.
Stef Penney ist eine sehr gute Erzählerin. Einfühlsam beschreibt sie die berührende Familiengeschichte der Jankos. Spannung kommt jedoch in ihrem Werk eher selten auf, so z.B. als ein Skelett in der Nähe des früheren Stellplatzes der Gypsy-Familie gefunden wird. Irgendwie hat das Buch aber auch reißerische Spannung gar nicht nötig. Es ist in sich stimmig und besticht durch seine einfühlsame Sprache.
Ich habe es wirklich genossen, es zu lesen und würde es auch auf jeden Fall weiterempfehlen.