Was mit Rose geschah

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Ein Privatdetektiv erhält den Auftrag, eine junge Frau aus einer Roma-Familie zu finden. Da er selbst zur Hälfte ein Roma ist, gelingt es ihm (wenn auch nur in begrenztem Umfang), Zugang zu ihrer Familie zu erhalten und er deckt schließlich das gut gehütete Familiengeheimnis auf.

Die Autorin schreibt sehr gut, ihr manchmal ziemlich versteckter Witz hat Niveau. Der Text ist flüssig, die Handlung stimmig und der rote Faden läuft durch das ganze Buch. Man kann es kaum aus der Hand legen. Es ist eines der Bücher, bei denen man auf Seite 445 bedauert, dass es schon zu Ende ist.

Die Idee, die Geschichte aus der Sicht von zwei Ich-Erzählern zu schildern ist originell, wobei die Autorin einiges an Einfühlungsvermögen zeigt, denn der 14-jährige JJ denkt und hört sich an wie man es von einem 14-Jährigen erwarten würde.

Eine Szene ergibt sich aus der anderen, auch nebenbei Erzähltes ist abgerundet, in sich stimmig und passt sich in den Text ein. Es ergänzt die eigentliche Erzählung und ist offensichtlich nicht nur dazu da, noch ein paar Seiten zu füllen.

Mit dem Schluss tut sich die Autorin schwer – und der Leser dann auch. Sie hat viel Spannung aufgebaut und Hinweise gestreut, so dass der Leser ständig auf andere Ideen kommt, wie das Ganze denn nun enden könnte. Wenn es dann um das große Finale geht und alles aufzulösen ist, muss die Autorin das alles toppen, was ihr nicht gelingt. Sie holt zu weit aus. Das dicke Ende ist zu dick aufgetragen, zu weit hergeholt und war ab dem letzten Viertel vorhersehbar. Schade. Ein bisschen weniger wäre mehr gewesen und hätte dem Buch besser gestanden.

Alles in allem jedoch ein wunderschönes Buch, dass sicherlich lesenswert ist.