Dressels Forst

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amirah Avatar

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Puh ... wie rezensiere ich dieses Buch ohne zu viel zu verraten? Es hat mich gefesselt und mitgenommen. Es hat mir gezeigt, dass für mich die DDR unheimlich weit weg war, da wir keinen Bezug zu ihr hatten. Es hinterlässt ein Gefühl von Traurigkeit und Wut in mir zurück. Wut auf ein Regime, dass so etwas zulassen kann, Traurigkeit wegen der vielen Schicksale, die so ungerecht verlaufen sind.

Während des Lesens hatte ich ziemlich Probleme mit dem Alter der Figuren. Milla muss um die zehn Jahre jünger als ich sein und Christine um die fünf älter und doch hatte ich das Empfinden, dass beide wesentlich älter sind. Vielleicht liegt es an dem "Weit-Weg-Sein", was die DDR für mich bedeutet. Dass sie einfach nicht präsent in meinen Gedanken ist und für mich einfach ein Stück Geschichte ist.

Die Geschichte um das Hotel Waldeshöh und ihre Bewohner beginnt Anfang der 40er - mitten im 2. Weltkrieg. Das Hotel liegt am Rennsteig in Thüringen und an der Grenze zu Bayern. Neben der alten Direktorin Marie, die nur noch eine kurze Rolle spielt, sind es vor allen Dingen Johanna und Arno, mit ihren Kindern Werner und Elvira und später dann die Schwiegertochter Gerda und die Enkel, die die Geschichte des Hotel Waldeshöh erzählen. Das Band zieht sich aus dem 2. Weltkrieg bis zum dem verhängnisvollen Tag im Sommer 1977. Dem Tag, der bei der Familie Dressel nur noch als davor und danach genannt wird.

Milla erzählt die Geschichte der Gegenwart und wie sie auf das Hotel Waldeshöh aufmerksam wird und beginnt den Faden zu packen und die Geschichte aufzurollen.

Ich finde die Geschichte sehr gut erzählt, fesselnd, beeindruckend und hinterlässt in mir einen sehr nachhaltigen Eindruck.