Was geschah mit Hotel Waldeshöh?

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juno dean Avatar

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Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf das Buch bzw. die Autorin aufmerksam. Es ist das erste Buch von Kati Naumann, das ich lese.

Wie finde ich Cover und Titel?
Das Cover lässt auf eine Geschichte in der Vergangenheit und trifft damit voll ins Schwarze. Der Titel, joa, passt auch, klingt auf jeden Fall gängig.

Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert im beschaulichen Thüringer Wald, in einer Zeit, in der eigentlich nichts beschaulich war. Die Szenen wechseln sich zwischen heutiger Zeit und der Vergangenheit, beginnend im Krieg bis in die Siebziger, ab. Die Nachkriegszeit war nicht wesentlich schöner als die Kriegsjahre. Die Angst war lediglich eine andere, aber Entbehrungen gab es genauso. Es ist eins dieser Bücher, die ich so liebe, in denen die Geheimnisse der Vergangenheit in der Gegenwart aufgedeckt werden, und das natürlich Stück für Stück. Die Story ist demnach wirklich spannend aufgebaut und hatte einige für mich echt überraschende Wendungen.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen (Ist halt auch ein Pageturner.), der Ausdruck ist gewählt, aber leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass die Erzählperspektive und auch die Zeit wechselt, so bekommt man sehr viel aus verschiedenen Sichtweisen mit. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Hin und wieder hat der aufmerksame Leser einen kleinen Aha-Effekt, wenn vorher kleine Andeutungen plötzlich eine größere Bedeutung oder die Fäden zusammenlaufen.

Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie nach und nach kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Diese Familie hat – ebenso wie viele andere zu dieser Zeit, in vergleichbaren Gegenden - so viel Leid erfahren, und dennoch versuchten sie zusammenzuhalten und ihr Schicksal gemeinsam zu meistern. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Sie empörten und erfreuten mich gleichermaßen.

Mein Fazit?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann und wird guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch der Autorin sein, das ich lese.