Emotional, traurig, hoffnungsvoll

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
jaleki Avatar

Von

Shilpi Somaya Gowdas Roman "Was uns verbindet" handelt von der Familie Olander - Mutter Jaya, Vater Keith, Tochter Karina und Sohn Prem - die nach einem tragischen Unglück den Boden unter den Füßen verlieren. Neben der allgegenwärtigen Trauer und dem Verlust, mit dem die Protagonisten alle versuchen auf ihre eigene Weise umzugehen, verwebt Gowda noch viele weitere Themen in ihre Geschichte: Kultur, Herkunft und Heimat, Spiritualität und Religion, Einsamkeit und Zugehörigkeit, beruflichen Erfolg und Verbrechen. Durch den erlittenen Verlust driften die Familienmitglieder in diesem breiten Themengeflecht in komplett unterschiedliche Richtungen und verlieren sich dadurch als Einheit und als Familie.
Gowda hat ein Talent dafür, Gefühle und Emotionen zu erschaffen; ich habe mehr als einmal weinen müssen. Obwohl die Protagonisten alle so unterschiedlich mit ihrer Trauer umgehen, konnte ich dennoch alle (zum Großteil) verstehen und mit ihnen fühlen. Und obwohl der Roman unglaublich traurig beginnt, lässt er einen doch seine Hoffnung zurück gewinnen, dass irgendwann wieder alles gut wird. Leider war die Fülle an Themen und Problemen (siehe weiter oben) manchmal etwas zu viel, da hätte man gut zu jedem ein ganzes Buch schreiben und dadurch den Einzelaspekten mehr Raum geben können. Außerdem werden mir persönlich spirituelle Lebensweisheiten häufig schnell zu viel, was aber meinem Gesamteindruck eines gefühlvollen, leisen, aber dennoch mitreißenden Romans nicht viel anhaben kann :)