Was uns verbindet

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martina Avatar

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Die Familie Oleander, Vater Keith, Mutter Jaya, Tochter Karina und Sohn Prem leben in guten, geordneten Verhältnissen. Sie haben normale Alltagssorgen und Diskussionen, doch ihr Gemeinschaftsgefühl ist groß. Dies ändert sich durch einen schweren Schicksalsschlag. Plötzlich ist nichts mehr so wie es war. Das ganze Leben der Familie Oleander driftet auseinander. Die Eltern versinken jeder für sich in ihrer Trauer. Zwar versucht der Vater, sich um Karina zu kümmern, doch auch er hat nicht genug Kraft. So muss auch das Mädchen ganz allein mit ihrer Trauer fertig werden. Das gelingt ihr nicht, was sie vor ihren Eltern verbirgt. Und so beginnt für alle eine sehr schmerzhafte und einsame Zeit.

Die Geschichte wird aus den vier Perspektiven der Familienmitglieder geschrieben. Überwiegend erlebt man diese aus Karinas Sicht. Das gefällt mir sehr. So kennt man als Leser auch die Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen und kann diese auch nachvollziehen. Jedem entzieht die Trauer den Boden unter den Füßen. Sie haben alle ihre eigene Art damit umzugehen, wobei sie vor allem Zeit brauchen, diese auch zuzulassen. Sie entfernen sich weit voneinander um nach langer Zeit wieder langsam einen Neuanfang zu wagen. Es geht also um großen Schmerz, den Versuch, mit der Trauer umzugehen, Halt zu suchen, Vertrauen können, Hoffnung schöpfen und darum, neu anzufangen. Das Ganze ist sehr einfühlsam beschrieben. Man kann den Schmerz der Familie verstehen. Auch sieht man, wie schwer die Schritte in ein normales Leben fallen und wie wichtig es ist, alles zu verarbeiten, nicht nur zu unterdrücken.

Der Schreibstil ist leicht zu lesen und auch sehr anschaulich. Mir war es aber ab und an etwas zu ausführlich.