Zweigeteilt

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raschke64 Avatar

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Familie Olander muss einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Der 8-jährige Sohn Prem ertrinkt im Pool. Seine Schwester Karina gibt sich die Schuld, weil sie nicht aufgepasst hat. Vater und Mutter fühlen sich schuldig, weil sie arbeiten waren. Die Familie kommt damit nicht klar und zerbricht …

Mich hat das Buch zweigeteilt zurückgelassen. Die Geschichte an sich behandelt ein wichtiges Thema. Der Verlust eines Kindes ist wohl mit das Schlimmste, was man erleben kann. Und jeder geht anders mit der Trauer um und versucht, diese zu verarbeiten. Das hätte ein richtig gutes Buch werden können, zumal die Autorin alles gut beschreibt. Doch dann kommt das große „Aber“: zum einen ist der Mittelteil ziemlich langatmig. Zum anderen kann ich nicht verstehen, was für eine Mutter das ist. Bei allem Verständnis für die Trauer um den Sohn – danach hat sie sich überhaupt nicht um ihre Tochter gekümmert, die Hilfe so nötig gehabt hätte. Doch sie hat nur sich und ihren Glauben gesehen. Auch das Ende ist ziemlich unrealistisch und vor allem ziemlich schnell auf ein paar Seiten abgehandelt. War der Abgabeschluss so nahe?
Außerdem hat mich mal wieder der Klappentext aufgeregt. Da wird von 4 Familienmitgliedern gesprochen, die auf eine hoffnungsvolle Zukunft hinarbeiten. Ähh … ein Familienmitglied ist tot. Hoffnungsvolle Zukunft? Auch wenn ich Prem noch mit am sympathischsten im ganzen Buch fand, waren mir seine Teile, wie er – auf einer Wolke, im Himmel, wo auch immer? – die Familie beurteilt, zu abgefahren.
Daher ist das Buch – leider – alles in allem für mich gerade mal Mittelmaß.