So intensiv

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Die Leseprobe von „Was vor uns liegt“ entführt in ein Mädchenkonvikt im Rom der 1930er-Jahre – und schon auf den ersten Seiten entfaltet sich eine dichte, fast beklemmende Atmosphäre. Es ist ein leises Buch, getragen von Zwischentönen, inneren Spannungen und der Sehnsucht junger Frauen nach Freiheit. Céspedes schreibt mit einer feinen, klugen Beobachtungsgabe und zeichnet Figuren, die zugleich verletzlich und widerspenstig sind. Der Ton ist elegant, aber nie gekünstelt – jede Geste, jeder Blick sitzt. Schon nach wenigen Seiten spürt man: Hier geht es nicht um fromme Rituale, sondern um Aufbruch, Selbstbehauptung und das Ringen um ein eigenes Leben in einer Welt, die Frauen kleinhalten will. Ein Roman mit seltener Intensität – alt, und doch erstaunlich modern.