Damals wie heute immer noch aktuell

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keke Avatar

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Nachdem bisher nur der Roman „Das verbotenen Notizbuch“ der Autorin auf Deutsch erhältlich war, liegt nunmehr endlich auch das Erstlingsbuch von Alba de Céspedes als deutsche Übersetzung vor und ist auch über 80 Jahre nach der Erstveröffentlichung noch aktuell.
Acht junge Frauen, die sich aus unterschiedlichen Gründen für ein Studium entschieden haben, studieren in Rom und wohnen gemeinsam im Konvikt Grimaldi. Sie bilden eine enge Gemeinschaft, haben aber alle unterschiedliche Vorstellungen von ihrem weiteren Leben, und jede von ihnen hütet ein Geheimnis, in das der Leser nach und nach ebenso eingeweiht wird, wie in die unterschiedlichen Lebenswege, die die jungen Frauen beschreiten. Dabei wird klar, dass damals, ebenso wie heute, die Themen Beruf und eigene Unabhängigkeit oder Familie eine große Rolle spielen.
Alba de Céspedes schreibt strukturiert und klar in einer Sprache, die auch heute noch aktuell ist. Jede der jungen Frauen wird mit ihren Eigenheiten, Sehnsüchten und Selbstzweifeln so lebendig und detailliert beschrieben, dass es dem Leser keine Schwierigkeiten macht, sich in jeden Charakter einzufühlen. Es hat mir viel Freude gemacht, die jungen Frauen auf einem Stück ihres Lebensweges zu begleiten.
Allerdings sollte man zumindest die ersten 100 Seiten des Buches möglichst am Stück lesen, da es doch einige Konzentration erforderte, die Geschichte der einzelnen Frauen auseinander zu halten. Hier wäre ein kurzes Namensregister hilfreich gewesen.
Wer erfahren möchte, mit welchen Schwierigkeiten Frauen in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zu kämpfen hatten, und welchen Mut es erforderte, sich den geltenden gesellschaftlichen Regeln entgegenzustellen, der ist hier genau richtig.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ein Lob für das gelungene Cover, das wunderbar zum Buchinhalt und der damaligen Zeit passt.