Ein historischer Denkzettel gegen den Faschismus

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ninaveronika Avatar

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Der historische Roman „Was vor uns liegt“ von Alba de Céspedes, erschienen im Insel Verlag, widmet sich der Lebensrealität einer Clique junger Studentinnen und wie diese ihren Alltag an einem Internat in Rom meistern. Das Besondere an diesem Buch ist nicht nur der Inhalt selbst, sondern auch die äußeren Umstände.
So wäre dieser Roman fast in Vergessenheit geraten, da er kurz nach seiner Erscheinung durch die faschistische Regierung von Mussolini, zensiert wurde. Die Darstellung einer radikal neuen, weiblichen Perspektive entsprach nicht dem patriarchalem Weltbild, welches zu jener Zeit herrschte. Jede einzelne Frau in diesem Roman steht für einen eignen Lebensweg, für ein Ablegen der alten Normen, für eine Kritik an diesen Moralvorstellungen oder auch eine nüchterne Darstellung der gelebten, von einer Frau erwartenden, Lebensumstände.

Es war unglaublich interessant die Gedanken dieser Generation zu lesen und Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zu finden. Für mich hat sich offenbart, was der heutige Feminismus bereits geschafft hat und wie steinig dieser Weg sein musste, den Frauen vor mir gegangen sind.
Gängige Moralvorstellungen, die heute kein Teil unserer Gesellschaft mehr sein sollten. Und doch wächst die Stimme der Verdrängung wieder, wird lauter und krallt sich an die feministischen Errungenschaften um diese niederzureissen. Gerade deswegen fühlen sich Geschichten wie diese an wie eine Warnung. Wie ein „Passt auf, dass es nie mehr so wird“, wie ein „Haltet zusammen, kämpft Seite an Seite gegen den Faschismus“.

Der Roman lädt ein zur Diskussion, macht Raum für Fragen, die jede einzelne Generation für sich selbst beantworten muss. Und doch gibt es für mich ein Schlüsselwort, dass immer wieder weitergetragen werden sollte: Freiheit.
Natürlich gibt es von mir eine große Leseempfehlung