Viel mehr als ein Zeitdokument

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Alba de Céspedes Debutroman „Was vor uns liegt“ ist eine Neuentdeckung des Inselverlages. Ursprünglich bereits 1934 geschrieben, hat der Roman bis heute nichts an Aktualität eingebüßt, denn auch wenn der Feminismus zum Glück mühselig einige Grenzen für Frauen aufgebrochen hat, ist der Kampf um Selbstbestimmung doch so aktuell wie ehedem.

Rom 1938 – eine Gruppe junger Frauen lebt 1934 im Grimaldi-Konvikt und studiert. Sie leben im Spnnungsverhältnis von wachsender Freiheit außerhalb des Konvikts und dem Eingesperrtsein in der Nacht. Ihre Gründe, warum sie, aus ganz verschiedenen Lebenssituationen heraus, im Konvikt leben müssen oder wollen, sind so unterschiedlich wie ihre Charaktere, und doch eint sie zunehmend die Suche nach dem richtigen Lebensweg. In vielen Begegnungen schärfen sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Was macht ein gutes Leben aus? Welche Lebensentwürfe stehen Frauen in einem streng katholischen Italien der 30er Jahre offen? Wie wichtig ist es für das eigene Leben, einen passenden Partner zu finden?

Céspedes zeichnet ihre Charaktere feinfühlig und gibt einen lebendigen Einblick in Frauenleben dieser Zeit. Ein für die 30er Jahre stark feministisches Buch, das mich auch heute noch sehr berührt hat und viele Fragen auch für die heutige Zeit aufwirft.