Zukunft in Reichweite
Alba de Céspedes soll gesagt haben: „Wir Frauen leben auf dem Grund eines Brunnens, und nur wer auf dem Grund eines Brunnens sitzt, kennt das Mitleid.“
Wie ist das gemeint? Frauen und Mädchen sind in verschiedenen Kulturen meist für das mühsame Wasserholen aus den Brunnen zuständig, manchmal über weite Strecken hinweg. Sie verrichten also Schwerarbeit und verstehen die Not der anderen Menschen besser als andere. Auch das Coverbild deutet auf den Brunnen hin.
Noch ein anderer Aspekt trifft auf „Was vor uns liegt“ zu: Es geht um zentrale Punkte, wo Frauen sich treffen, in diesem Fall ein katholisches Internat. UND dass Frauen aufgrund ihrer Rolle und Stellung in der Gesellschaft mit den Tiefpunkten meist sehr vertraut sind. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls gemacht. Soviel nur nebenbei.
Auf den nach dem anfänglichen Verbot und dem ersten Hype wieder aufgelegten Roman bezieht sich am meisten wohl der gemeinsame Austausch über eine sehr unsichere, aber weitgehend nicht selbstbestimmte Zukunft und die (noch) fehlende Selbstbestimmung.
Von Konventionen, Konservativismus und Religion eingeengte junge Studentinnen, noch dazu im faschistischen Italien, werden in einem katholischen Internat zusammengewürfelt. Jede hat ihr eigenes und ganz besonderes Vorleben, das sie prägt, und ihre Wünsche an die Zukunft. Doch die ist unsicherer als je zuvor.
Mir gefällt, wie reichhaltig die Autorin jede Figur zeichnet und ihr eine Fülle von Leben einhaucht. Auch wenn die Mädchen sich gegen die Nonnen nur selten wehren können, hat mich das jeweils Aufmüpfige doch sehr gefreut. Da brodelt und bebt es unter der Oberfläche, jeden Augenblick könnte eine der Frauen über die Stränge schlagen. Die einzelnen Schicksale haben mich berührt. Und noch etwas: de Céspedes schaut genau hin, zeigt auch auf die Kleinigkeiten am Wegrand der Handlung.
Der Sprachstil gefällt mir sehr, und auch, wie genau die einzelnen Szenen dargestellt sind. Ebenso die Erläuterung der verschiedenartigen Probleme, Hoffnungen und persönlichen Zweifel. Wie sehen die diversen Lebensentwürfe aus? Was ist den einzelnen Mädchen wichtig?
Die Spannung baut sich schon bald auf, von Beginn an erzählt Alba de Céspedes erfüllt mit Leben und Farbe. Der Roman umfasst viele Themen, welche gerade junge Frauen, aber eigentlich alle, auf die Beine bringen und bewegen. Sie sind allesamt noch heute aktuell.
Das Cover kommt klassisch rüber, brave und eifrige Mädchen zu Füßen eines Brunnens (Ausspruch Autorin).
Das Buch umfasst so vieles, was zeitlos bleiben wird. Ich möchte es eigentlich allen Literaturfreunden in die Hand drücken.
Wie ist das gemeint? Frauen und Mädchen sind in verschiedenen Kulturen meist für das mühsame Wasserholen aus den Brunnen zuständig, manchmal über weite Strecken hinweg. Sie verrichten also Schwerarbeit und verstehen die Not der anderen Menschen besser als andere. Auch das Coverbild deutet auf den Brunnen hin.
Noch ein anderer Aspekt trifft auf „Was vor uns liegt“ zu: Es geht um zentrale Punkte, wo Frauen sich treffen, in diesem Fall ein katholisches Internat. UND dass Frauen aufgrund ihrer Rolle und Stellung in der Gesellschaft mit den Tiefpunkten meist sehr vertraut sind. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls gemacht. Soviel nur nebenbei.
Auf den nach dem anfänglichen Verbot und dem ersten Hype wieder aufgelegten Roman bezieht sich am meisten wohl der gemeinsame Austausch über eine sehr unsichere, aber weitgehend nicht selbstbestimmte Zukunft und die (noch) fehlende Selbstbestimmung.
Von Konventionen, Konservativismus und Religion eingeengte junge Studentinnen, noch dazu im faschistischen Italien, werden in einem katholischen Internat zusammengewürfelt. Jede hat ihr eigenes und ganz besonderes Vorleben, das sie prägt, und ihre Wünsche an die Zukunft. Doch die ist unsicherer als je zuvor.
Mir gefällt, wie reichhaltig die Autorin jede Figur zeichnet und ihr eine Fülle von Leben einhaucht. Auch wenn die Mädchen sich gegen die Nonnen nur selten wehren können, hat mich das jeweils Aufmüpfige doch sehr gefreut. Da brodelt und bebt es unter der Oberfläche, jeden Augenblick könnte eine der Frauen über die Stränge schlagen. Die einzelnen Schicksale haben mich berührt. Und noch etwas: de Céspedes schaut genau hin, zeigt auch auf die Kleinigkeiten am Wegrand der Handlung.
Der Sprachstil gefällt mir sehr, und auch, wie genau die einzelnen Szenen dargestellt sind. Ebenso die Erläuterung der verschiedenartigen Probleme, Hoffnungen und persönlichen Zweifel. Wie sehen die diversen Lebensentwürfe aus? Was ist den einzelnen Mädchen wichtig?
Die Spannung baut sich schon bald auf, von Beginn an erzählt Alba de Céspedes erfüllt mit Leben und Farbe. Der Roman umfasst viele Themen, welche gerade junge Frauen, aber eigentlich alle, auf die Beine bringen und bewegen. Sie sind allesamt noch heute aktuell.
Das Cover kommt klassisch rüber, brave und eifrige Mädchen zu Füßen eines Brunnens (Ausspruch Autorin).
Das Buch umfasst so vieles, was zeitlos bleiben wird. Ich möchte es eigentlich allen Literaturfreunden in die Hand drücken.