Hannah Arendt, diese große Denkerin und Publizistin des 20. Jahrhunderts, verbringt ihren Sommer auch 1975 im Tessin. Ihr Urlaubsort Tegna könnte vom Weltgeschehen und den Arendt'schen Wirkungsorten kaum weiter entfernt sein, doch umso eindrücklicher erlebt sie noch einmal wichtige Stationen ihres Lebens, Paris, New York, Jerusalem mit den jeweils prägenden Begegnungen. Es ist ein kluger Schachzug der Autorin, die neutrale Schweiz, die trotzdem zugleich im Herzen Europas liegt, als Fluchtpunkt zu wählen und hier alle Stränge dieses kosmopolitischen und hochpolitischen Lebens zusammenzuführen. Keller bleibt durch die inneren Monologe nah an Hannah Arendt und beleuchtet so neue Fassetten dieser wirklich außergewöhnlichen Denkerpersönlichkeit.