Berührend intensiv

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In ihrem ersten Roman nimmt Hildegard E. Keller die Leser:innen mit auf eine sehr spannende und berührende Reise. Ein Aufbruch mit einer der größten und schillerndsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Hannah Arendts Leben in einer z.T. fiktiven Welt. Die Kombination ist einfach großartig. Die historischen Fakten sind sehr berührend und einfühlsam aufbereitet und nehmen den Leser:in emotional mit.
Schnelll fühlt man mit der Protagonistin und kann sich jederzeit in die verschiedenen Lebensphasen der Hauptfigur eintauchen. Die geschilderten Erlebnisse gehen dem Leser:in nah und ziehen sich als roter Faden durch die Geschichte. Zwei Handlungsstränge sind vorherrschend. Zu einem die letzte Reise Hannah Arendts in ihre geliebt Schweiz immer mit dem Eichmann-Prozess in den Träumen und im Lebensalltag. Und zum anderen die Flucht in die USA. Die Verbindung der beiden Handlungssträngen gelingt der Autorin hervorragend.
Durch den Erzählstil ist man sehr nah an den Geschehnissen und an den handelnden Figuren.
Die Dialoge im Buch scheinen zuerst etwas langatmig. Bei näherer Betrachtung kann man zu folgender Einschätzung kommen.
Das Cover des Buches symbolisiert zwei Raben. Die Raben stehen als Symbol für Gedanken, Weisheit und Geist. In diesem Sinne betrachtet, führt das Buch durch viele Lebensweisheiten und zeugt von den großartigen Gedanken und dem großen Geist von Hannah Arendt. Nach einer nordischen Legende repräsentiert einer der Raben, die den Gott Odin begeleiteten, die Kraft der Gedanken. So spürt der Leser:in im Buch auch immer die Kraft von Hannah Arendts Gedanken.
Ein starke Frau in einem starken Roman.