Eine packender Lebensgeschichte und ein Stück Zeitgeschichte

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Die im Dezember 1975 verstorbene Hannah Arendt reist im Sommer 1975 ein letztes Mal in die Schweiz und erinnert sich auf dieser Reise an verschiedene Stationen ihres Lebens. Im Rückblick wird ein Bild aus unterschiedlichen Mosaiksteinchen gestaltet, dass eine beeindruckende Frau und große Denkerin zeigt. Zugleich taucht man in die Zeitgeschichte bis hin zu den Nachkriegsjahren ein und erfährt dabei auch einiges über den Eichmann-Prozess in Jerusalem, an dem sie als Reporterin für den "New Yorker" teilnahm und über den sie eines ihrer wichtigsten und zugleich ihr umstrittenstes Buch schrieb.

Mich hat das Buch und der Schreibstil von Anfang an gepackt. Allerdings ist es keine Lektüre "für nebenher". Gerade am Anfang werden viele zeitgeschichtlich wichtige Personen nur durch die rückblickenden Gedanken von Hannah Arendt nebenbei und mit Spitznamen erwähnt und man muss schon ein gewisses Grundwissen besitzen, um immer sofort zu wissen von wem die Rede ist. Auch dass das Buch nicht chronologisch erzählt und hin und her springt, macht es zu keiner leichten Kost. Empfehlenswert, inspirierend und ein Gewinn ist es allemal.