intensiv

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brombeere Avatar

Von

Worum geht es?
Um Hannah Arendts Leben, verpackt in deinen fiktionalen Text.

Worum geht es wirklich?
Erinnerungen, Leben und Rückblicke.

Lesenswert?
Ja. Ein schönes Buch, ein Buch voller Informationen, aber auch ein schwieriges Buch. Inhaltlich beschäftigt sich dieser umfangreiche Roman mit dem Leben von Hannah Arendt, ein Teil ihres Lebens wird hier in einer Mischung aus Realität und Fiktion erzählt. Ein wenig Grundwissen würde ich dem*der Leser*in definitiv empfehlen, denn viele Orte, Ereignisse und vor allem Personen (meist nur Vorname oder Spitzname) tauchen auf und hier kann man leicht verwirrt werden, wenn nicht ein wenig Wissen vorhanden ist. Sprachlich ist dieser Roman nicht schwer, er ist in gut lesbaren Sätzen verpackt, ab und zu kleine Zitate oder Einschübe aus dem wirklichen Leben von Arendt. Leider tauchen immer mal wieder rassistische Bezeichnungen auf - das hätte man doch bestimmt vermeiden können. Ansonsten ist es wie gesagt nicht die Sprache, die diesen Roman zu einer herausfordernden Lektüre macht, sondern das bereits erwähnte Hintergrundwissen sowie die ständigen Zeitsprünge. Der Roman ist in drei große Teile gegliedert, jedes zweite Kapitel beschreibt dabei die Zeit im Sommer 1975, als Hannah Arendt nach Tegna reist um dort ein paar Wochen zu verbringen. Die Kapitel dazwischen spielen in einer anderen Zeit:
In Teil 1 die Zeit von 41 bis in die 50er Jahre hinein,
Teil 2 dann 1961 und 1962 (Eichmann-Prozess in Jerusalem und die Anschlusszeit) und
Teil 3 von 1963 bis 1969.
Natürlich erinnert sich die Protagonistin in dieser Zeit aber auch wieder an andere Punkte in ihrem Leben und somit muss man als Leser*in sehr vielen Zeitsprüngen folgen, sodass ich tatsächlich eine kleine Zeitleiste angelegt habe, auf der ich mir verschiedene Dinge notiert habe.
Dieser Roman ist definitiv keine Nebenbeilektüre oder zum unaufmerksamen Lesen geeignet, man muss die ganze Zeit geistig dabei sein um all diese wertvollen Informationen verarbeiten zu können. Daher dauerte die Lektüre bei mir auch recht lang.
Trotz dieser möglichen Schwere, gefällt mir das Buch wirklich gut. Ich finde diese verschiedenen Zeitsprünge faszinierend, mir gefällt auch die Reichhaltigkeit an Informationen und die Gestaltung dieses Romans. Zudem hat mich der Text dazu gebracht, dass ich viele Dinge recherchiert habe um mehr Wissen zu erhalten und zusätzlich nun mehr über Hannah Arendt erfahren möchte und etwas von ihr selbst lesen mag.