Keine leichte Lektüre

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berolina Avatar

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Vor allem überrascht hat mich, dass es sich hierbei um einen "Debütroman" handelt, da er so ausgiebig recherchiert war, so voll markanter Sprache und genau wusste, was er ausdrücken wollte. Schon bald stellte sich heraus, dass Frau Keller durch ihre anderweitige Tätigkeit in der Literaturszene und als Dokumentarregisseurin bereits massiv an Erfahrung sammeln konnte.
"Was wir scheinen" ist nicht unbedingt leichte Lektüre, auch wenn es sprachlich keine großen Hindernisse gibt. Die Erkenntnisse, die aus intensiven Forschungen zu Hannah Arendt und dem Vermächtnis ihres Werkes gewonnen wurden und hier in erzählerischer Form aufgearbeitet werden, sind beeindruckend und wirken auch nach Beenden des Romans noch nach.
Ich denke jedoch nicht, dass man dieses Werk abseits von "Eichmann in Jerusalem" selbst betrachten kann, beziehungsweise ohne dieses als Anhaltspunkt eher einen schwierigeren Zugang hat.