Naive Young-Adult-Chicklit

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bildersturm Avatar

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Natürlich ist es wie immer, und damit weiß die Zielgruppe gleich Bescheid: verschnörkeltes Girlie-Cover, stilistisch zwischen Küchentattoo, Geschenkpapier und Poesiealbum, dazu Glitzersternchen und ausnahmsweise mal kein englischer Titel. Inhaltlich bleibt der fehlende Anspruch schmerzhaft sichtbar, immerhin macht man sich nicht mal beim Klappentext die Mühe, wenigstens eine halbwegs originelle Abwandlung der immer gleichen Geschichte zu präsentieren. Dazu kommt der Einstieg mit der unvermeidlichen Playlist (kitschig wie immer), der mittlerweile ein guter Warnindikator in der Buchhandlung ist, falls man aus Versehen ins falsche Regal greift - und wer dann doch nicht vom eigenen Schmerz geblendet ist, liest als Einstieg den Brief eines jüngeren Kindes, der so klingt, wie sich unerfahrene Autorinnen vermutlich sowas vorstellen (inklusive eines komplett wiedergegebenen Dialogs, den in dieser typisch literarischen Form nicht mal ein Erwachsener in ein persönliches Schreiben packen würde).
Sicherlich, Antonia Wesseling ist halt noch sehr sehr jung, aber mehr als allerunterste Fast-Food-Bedienung für die Zielgruppe ist das nicht. Verkauft sich mit Sicherheit großartig, hat mit Literatur nur eben nicht das Geringste zu tun.