Wichtiges Thema sensibel verpackt

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patricia_28 Avatar

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Ich habe die ersten beiden Teile der „Be my light in the dark“-Reihe sehr genossen und war sehr gespannt auf die Geschichte von Alicia und Julian. Die beiden kennen sich aus ihrer Kindheit, haben sich aber in den letzten Jahren aus den Augen verloren. Ihre Vergangenheit wird in Form von Briefen, die die beiden einander geschrieben haben, erzählt.

Beide Charaktere haben ihr Päckchen zu tragen. Alicia kommt aus einer toxischen Beziehung und versucht diese hinter sich zu lassen. Als sie nach vielen Jahren wieder auf Julian trifft, sind die beiden einander von vornherein wieder vertraut. Als sich Gefühle zwischen ihnen entwickeln, steht Alicia vor der Herausforderung eine neue Liebe zuzulassen und damit die alte ungesunde Beziehung sowie alte Muster hinter sich zu lassen. Zugleich wird sie in ihrem neuen Job vor neue Herausforderungen gestellt.

Julian hat eine schwierige Beziehung zu seiner Familie, die ihn belastet. Außerdem steht ihm sein Stottern in seiner neuen Stelle als Lehrer im Weg, weil die Schüler ihn deshalb nicht ernst nehmen. Daher begibt er sich zu einer Logopädin.

Die Geschichte von Julian hat mit sehr gefallen. Ich fand es interessant, dass das Stottern und die Logopädie thematisiert wurden. Ich hätte mit gern noch weitere Einblicke in die logopädische Behandlung und die Fortschritte und deren Auswirkungen auf Julians Tätigkeit als Lehrer gewünscht. Auch die Briefe von Julian an Alicia haben mich sehr berührt. Ich mochte auch die Art, wie sich Julian Alicia gegenüber verhalten hat, da dies sehr einfühlsam und verständnisvoll war.

Alicia war hingegen für mich als Charakter nicht ganz so greifbar. Ich fand ihren Handlungen teilweise sehr widersprüchlich. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass die vergangene toxische Beziehung noch etwas mehr Raum in der Geschichte bekommt, weil ich glaube, dass es nach einer toxischen Beziehung nicht so leicht ist damit abzuschließen, wie es mir von Alicias Seite aus vorkam. Dies hätte die Handlung abgerundet.

Ingesamt hat mir die Geschichte aber dennoch gut gefallen, auch wenn sie für mich nicht an die ersten beiden Bände rankommt. Der Schreibstil von Antonia hat mir wieder gut gefallen.