Ein Pandabär und seine großen Gefühle

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Das Cover ist ein echter Hingucker. Die kräftigen, warmen Farben passen perfekt zum Thema. Auch innen haben mich die Illustrationen richtig begeistert. Sie sind detailreich, emotional und fangen die Wucht der Gefühle sehr gut ein, ohne dass es zu überladen wirkt.
Der Schreibstil ist warm, nahbar und lässt sich angenehm vorlesen. Die Reime wirken nicht erzwungen, sondern fließen schön mit, was für ein Pappbilderbuch wirklich wichtig ist. Ich fand es außerdem sehr hilfreich, wie klar und gleichzeitig liebevoll die Emotionen beschrieben werden. Nicht wertend, nicht belehrend - eher wie ein kleiner Reminder: Wut ist okay, und Kinder brauchen Begleitung, keine Strafen.

„Was wütest du so sehr, kleiner Pandabär?“ hat mich direkt beim ersten Durchblättern abgeholt, weil es ein Thema aufgreift, das wahrscheinlich bei sehr vielen präsent ist. Genau deshalb war ich gespannt, wie Nora Imlau dieses Gefühl verpackt, und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte begleitet den kleinen Pandabären Tilly durch verschiedene Alltagssituationen, in denen die Wut einfach überhandnimmt. Das passiert schnell, manchmal ohne ersichtlichen Grund, und genau das macht das Buch so realistisch. Kinder erkennen sich darin sofort wieder, und auch wir Erwachsene fühlen uns an so manche Szene im eigenen Wohnzimmer erinnert.
Was mir persönlich besonders gut gefallen hat: Das Buch richtet sich nicht nur an Kinder, sondern gibt uns Erwachsenen am Ende einen kleinen Denkanstoß mit. Dieser Teil war für mich fast genauso wertvoll wie die Geschichte selbst.
Ein kleines „Aber“ habe ich trotzdem. Manche Seiten wirken ein bisschen textlastig für ganz junge Kinder. Mit kurzen Pausen beim Vorlesen ist das aber gut auszugleichen.

Fazit:
Ein warmherziges, liebevoll illustriertes Buch über ein großes Gefühl in einem kleinen Körper. Absolut empfehlenswert für Familien mit Kindern im Kita-Alter.
4,5/5 Sterne