Ein rundum gelungener Thriller

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brenda_wolf Avatar

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“Wassermanns Zorn” ist bereits der dritte Thriller, der vom Autor Andreas Winkelmann erschienen ist. Für mich war es das erste Buch dieses Autors. Bereits die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen, doch der komplette Roman hat alle meine Erwartungen an einen spannenden Thriller voll erfüllt.

Kommissar Erik Stiffler erreicht ein Anruf. Auf dem Display steht: “Werkstatt ruft an.” Er hatte Annabells Nummer unter Werkstatt abgespeichert. Mit Annabell, der Prostituierten, trifft er sich seit mehr als einem Jahr. “Hast du Lust zu baden”, fragt die Stimme am Telefon und setzt hinzu: “Die Vergangenheit holt dich ein.” Der Anrufer nennt sich Wassermann.

Im seichten Teil eines Flusses findet Stiffler Annabells Leiche. Auf ihrem Bauch prankt die in die Haut eingebrannte Botschaft: “Geschenk für Stiffler.” Annabell wurde ertränkt, aber wie sich später herausstellt nicht hier in diesem Fluss, sondern in einem anderen Gewässer.

Stiffler übernimmt die Ermittlungen. Es gibt etwas, was ihm mit dem Wassermann verbindet, doch er schweigt und versucht Tatbestände zu vertuschen. Was verbirgt Stiffler? Geht es hier um eine persönliche Abrechnung? Seinem Team gehört auch die junge hochmotivierte Polizeiabsolventin Manuela Sperling an. Sie wird ihm als Praktikantin zugeteilt. Sie macht Stiffler mit ihrer übereifrigen Art nervös. Stiffler verhält sich ihr gegenüber machohaft und uncooperativ. Und so recherchiert Manuela auf eigene Faust.

Außerdem lernen wir den jungen Taxifahrer Frank Engler kennen, der an der äußerst seltenen Krankheit, der Narkolepsie, leidet. Zu ihm ins Taxi steigt eines Tages die verängstigte Lavinia Wolff. Sie fühlt sich beobachtet und verfolgt.

In einem weiteren Handlungsstrang erfährt der Leser scheibchenweise Passagen aus der Vergangenheit des Wassermanns. Diese Teile sind kursiv geschrieben. Nach und nach fällt Mosaiksteinchen zu Mosaiksteinchen und es ergibt sich ein vollständiges Bild. Zwar bleiben für mich einige Fragen unbeantwortet, aber ich denke, auch bei tatsächlichen Ermittlungen bleibt manches im Dunkeln.

Der Schreibstil des Autor ist flüssig und man bleibt gerne dabei. Die Kapitel sind kurz und prägnant, sie machen das Lesen um so spannender. Man fiebert mit, will wissen wie es weitergeht. Andreas Winkelmann hat tolle Protagonisten geschaffen. Sympathieträger waren für mich die junge Praktikantin und der Taxifahrer. Kommissar Stiffler hingegen stieß mich gleich auf den ersten Seiten ab. Auch Randfiguren wurden gut und plastisch beschrieben, so zum Beispiel Franks Schwägerin. Ich konnte sie mir leibhaftig vorstellen. Die Handlung war gut durchdacht und das Ende war für mich eine Überraschung. Und genauso muss es sein.

Fazit. Ein rundum gelungener Thriller, den ich gerne gelesen habe und den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Den nächsten Andreas Winkelmann habe ich mir bereits besorgt, er liegt auf meinem Nachttisch und wird heute Abend angefangen.... oh, ich freue mich.