Tanz unter Wasser

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mammutkeks Avatar

Von

Die mysteriöse Sage vom Nöck begleitet den Leser durch "Wassermanns Zorn" von Andreas Winkelmann. Der Täter absolviert einen eigenartigen Tanz unter Wasser mit seinen Opfern - Frauen, die dem Hauptermittler Erik Stiffler etwas bedeuteten, mit denen er liiert war. Stiffler, der eigenbrötlerische, kauzige Ermittler mit eigenartigem Heldenstatus in seiner Polizeiwache, bekommt zur Unterstützung die junge Manuela Sperling an seine Seite gestellt. Sperling ist hochmotiviert und lässt sich auch von den frauenfeindlichen Äußerungen Stifflers nicht von eigenen Gedanken und eigenen Recherchen abhalten.
Denn irgendwo in der Geschichte Stifflers muss der Hinweis zur Lösung des Falles liegen - aber Stiffler ist entweder abweisend oder zu besoffen, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Dieses Licht bringt Winkelmann dann durch diverse Rückblenden nach und nach in die Geschichte - wobei der eigentliche Beweggrund des Täters mir nicht erklärlich ist. Den finde ich dann doch zu stark an den Haaren herbei gezogen.
Sprachlich überzeugt Winkelmann jedoch - und auch im Ganzen gesehen ist ihm ein interessanter, nicht zu blutiger Krimi gelungen. Die Charaktere sind zwar manchmal zu typisiert, zu blass und farblos, und mir ist auch nicht ganz klar, warum der Taxifahrer Engler nun an Narkolepsie und Co. leiden muss, aber insgesamt ein gut lesbarer Roman mit überraschenden Wendungen. Kein Highlight, aber ok!