Wassermanns Zorn

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yvi2108 Avatar

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Wassermanns Zorn

Kurzbeschreibung:
Manuela Sperling ist neu bei der Polizei. Gleich an ihrem ersten Tag muss sie sich mit dem grausigen Mord an einer Prostituierten befassen, deren Leiche ein¬gekeilt zwischen Baumwurzeln im seichten Teil des Flusses liegt – ertränkt. Auf dem Bauch der Toten finden die Spurensicherer eine grausige Botschaft, gerichtet an Manuelas Chef, Kriminalhauptkommissar Stiffler. Manuela muss erkennen, dass ihr Eifer nicht von allen im Präsidium gern gesehen wird. Da ertrinkt erneut eine Frau, direkt vor ihren Augen. Eine unsichtbare Macht zieht sie auf den See hinaus und unter die Wasseroberfläche. Und Stiffler dreht durch …

Meine Meinung:

Wassermanns Zorn ist ein Buch, was mich mit gespaltener Meinung zurücklässt.
Die Story selbst ist interessant. Gerade auch die Geschichte um den Taxifahrer Frank Engler und seiner Erkrankung, die noch nicht allzu bekannt ist.
Sehr gelungen sind die Umsetzung und der Bezug zum Wasser. Auf der einen Seite wird es als geheimnisvoll, angsteinflößend beschrieben, aber dann wird die Geschichte der Geschwister eingebaut, welche das Wasser lieben, sich darin wohl fühlen. Die Liebe zum Wasser und tragische Umstände werden einem Teenager zum Verhängnis und lassen ihn zum „Wassermann“ werden, der süchtig nach dem „Tanz unter Wasser“ ist und der dadurch zum Mörder vieler junger Frauen wird. Das hat mir sehr gut gefallen und mich gefesselt.
Weiterhin haben mir die Irrungen und Wendungen in der Geschichte sehr gut gefallen und positiv überrascht. Es ist nichts so wie es scheint. Das mag ich an Krimis /Thrillern.
Ebenfalls positiv zu bewerten ist, dass Story, Titel und Cover so gut und passend aufeinander abgestimmt sind, wie es selten der Fall ist. Es passt alles sehr gut zusammen und schafft ein rundes Gesamtbild.
Aber leider gab es auch einiges, was mich gestört hat und mir ein unbeschwertes Lesevergnügen versagt hat. Zum Beispiel finde ich die Namensgebung des KHK Stiffler nicht sonderlich gut gelungen. Immer wenn ich seinen Namen las, schob sich mir das Bild des arroganten und sexbesessenen Volltrottel Stiffler aus American Pie vor Augen. So konnte ich mir die Figur Eric Stiffler leider nicht wirklich vorstellen.
Die Personen, die in dem Buch vorkommen, sind mit ein Grund für meine gespaltenen Gefühle dem Buch gegenüber. Ich bin mit den Personen nicht warm geworden. Zum Teil haben sie mich richtig genervt, so dass ich das Buch weglegen musste und was anderes machen musste, weil ich die Personen nicht mehr ertragen habe.
Ganz furchtbar war für mich Eric Stiffler. Er ist arrogant, frauenfeindlich, unsympathisch, mit einem Weltbild, welches vor Jahren mal geherrscht hat, feige und scheinbar vom Alkohol zerfressen und so voller Hass, dass es unmöglich ist, irgendein positiv Gefühl für diesen Mann aufzubringen. Warum der Mann so geworden ist, oder ob er immer schon so war, wird nicht erklärt.
Manuela Sperling ist jung, innerlich scheinbar so nervös, dass sie immer in Bewegung sein muss und nicht still sitzen oder stehen kann. Sie redet ohne Punkt und Komma. Diese Figur schafft es mit ihrem Gehibbel sogar den Leser nervös zu machen.
Frank Engler und Lavinia Wolff sind die einzigen Personen, denen ich Sympathie entgegen bringen konnte. Aber alle weiteren Personen waren entweder farblos, blass, nervig oder völlig unsympathisch. Das machte das Lesen für mich schwierig.


Fazit:

Wassermanns Zorn lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Eine gute Story, aber leider sehr unsympathische Personen, die einem das Lesen und genießen der Geschichte schwer gemacht haben.
Von mir gibt es 3 von 5 Punkten für die gute Geschichte, das tolle und passende Cover. Es gibt bedeutend schlechtere Bücher als Wassermanns Zorn, aber eben auch bessere, wo mir die Personen sympathischer sind und mir das Lesen nicht so schwer machen.
Aber Andreas Winkelmann hat es geschafft, dass ich nicht mehr unbefangen in einem See/ im Meer schwimmen kann ohne daran zu denken, ob sich nicht vielleicht jemand unter einem befindet.