Vielversprechend!

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nmatzka Avatar

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Als Person aus Österreich, die aber schon sehr lange in Deutschland wohnt, freut es mich zu sehen, dass ich scheinbar nach wie vor up to date bin, was wichtige Östereicherinnen (auch in der Gegenwart) angeht. Die Auswahl der Portraits gefällt mir erstmal, aber wenn es wirklich ums (Wieder-)Entdecken geht, würden mir persönlich ein paar Namen fehlen, wie die Autorinnen Christine Lavant und Hertha Kräftner, oder auch die Choreographin Doris Uhlich. Aber gut, eine Auswahl ist eine Auswahl. Auffällig ist auch, dass die Kurztexte zu den Frauen in der Ich-Perspektive geschrieben sind - ich habe noch nicht ganz raus, ob das die Stimme der Autorin des Buches ist oder ob einige der Personen sich selbst erzählt haben. Was Intersektionalität angeht, sind die vorgestellten Personen mehrheitlich weiß, was schade ist, aber vllt auch dem Umstand geschuldet, dass Auswahlen nach den Kriterien Popularität und "gesicherter" historischer Bedeutung aufgrund epistemischer Gewalt in den Archiven und im Diskurs immer bisschen zum Weiß-Sein tendieren. So oder so sieht es nach nem spaßigen Stöber-Buch aus, und als solches lohnt es safe einen Blick.