Sollte jede Person in Österreich gelesen haben

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ferina Avatar

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Zum Buch
We are Austria - 77 außergewöhnliche Frauen aus Österreich ist, wie der Name schon sagt, eine Sammlung von Frauen, die in den unterschiedlichsten Bereichen eine wichtige Rolle in und für Österreich darstellten und es immer noch tun.
Das Buch wurde von Nina Pavicsits geschrieben und ist im Molden Verlag der Verlagsgruppe Styria Buchverlage erschienen.

Gestaltung
Das Buch hat, wie die Autorin selbst schreibt, den Charakter eines Gute-Nacht-Buches. Nichtsdestotrotz ist das Buch aber für alle Menschen, aller Altersschichten, Geschlechter etc gedacht.
Die einzelnen Frauen werden dabei auf je einer Doppelseite vorgestellt, wobei die linke Seite einen kurzen biografischen Text zeigt und die rechte Seite ein vollseitiges Bild der Person ist. Die Texte sind kurz, aber Inhaltsvoll.
Ich persönlich hätte ein paar Dinge in der Gestaltung anders gelöst, zum Beispiel die Zahl 77 ist auf dem Cover schwer bzw. erst auf den 2. Blick zu erkennen und finde zudem das grelle Pink, daseinen Großteil der Buchgestaltung einnimmt, nicht gut gewählt. Zudem hätte man sich das Konzept mit den unterschiedlichen Linien für die unterschiedlichen Leistungen sparen können.
Was mich zu meinem größten Kritikpunkt bei diesem Buch bringt: Statt den Fokus so sehr auf Gestaltung zu setzen, hätte man die Zeit und Kosten in eine richtige Künstlerin für die Portraits stecken soll. Ich finde die vielen unterschiedlichen Grafikstile für die Portraits sehr komisch, wenn ein einheitlicher Stil doch viel besser gepasst hätte. Den Grund dafür fand ich dann im Anhang. Denn die Bilder sind mit Hilfe von KI, genauer gesagt Midjourney entstanden. Man muss hier dem Verlag aber zu gute Halten, dass sie dies zumindest angeben. Ein fader Beigeschmack bleibt trotzdem. Vor allem in einem Buch, in dem es u.a. um Leistungen von Österreichischen Künstlerinnen ( zB Seite 40 Ceija Stojka, S. 128 Laila Bachtiar, S. 144 Maria Lassnig,...) hätte man auch richtige Künstlerinnen für diese Arbeit anstellen sollen. So bleibt das leichte Gefühl, dass man Künstlerinnen zwar hervorheben will, aber gleichzeitig ihre Arbeit dann doch wieder nicht die Kosten wert sind.

Was mir gut gefallen hat ist, dass im Buch die Geschichten, Taten und Charakter der Frauen nicht beschönigt werden. Es werden ihre guten und schlechten Taten, Siege und Niederlagen genannt und prägende Ereignisse ausgesprochen. Die Frauen werden nicht nur auf ihre Heldentaten reduziert, sondern auch ihre Schritte dorthin gezeigt. Ins Detail geht das Buch aufgrund der kurzen Texte dabei aber nicht, was aber den Stil dieses Buches ausmacht.
Weiters fand ich gut, das bekannte und auch weniger bekannte Frauen aus allen verschiedenen Bereichen genommen wurde und man so von vielen Frauen erfuhr, die viel mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Dieses Ziel erfüllt das Buch.

Fazit:
Dieses Buch erzählt die Geschichten von Kaiserinnen, Frauen aus Wissenschaft, Sport, Kunst, Politik uvm. Es sind Frauen aus mehreren Jahrhunderten, mit verschiedenen Hintergründen und unterschiedlichen Zielen. Aber sie alle sind Teil von Österreich, wie es der Titel des Buches schon sagt.
Ich finde, das Buch ist eine wichtiges Buch und das es viel mehr Aufmerksamkeit verdient.
Aber dennoch muss ich 1 Stern für die oben genannten Portraits abziehen, weil das für mich ein sehr wichtiger Punkt ist und diese Portraits zudem einen großen Teil des Buches ausmachen.