emotionales Wohlfühlbuch

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vanessa29 Avatar

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Schon das wunderschön gestaltete Cover hat mein Interesse geweckt. Es passt perfekt zur dahinterliegenden Geschichte und steht dem Inhalt in nichts nach.

We Are Like the Sea ist eine emotionale Liebesgeschichte mit einem absoluten Wohlfühlort als Setting und tollen Charakteren, mit denen man nur mitfühlen kann. Die Hauptpersonen Lavender und Jonne wirken sehr authentisch und echt. Besonders Lavender war mir von Anfang an sympathisch. Ich konnte ihre Sorgen und Zweifel sehr gut nachvollziehen und es war schön ihren Weg nach Sointula, aber vor allem auch zu sich selbst mitzuverfolgen. Trotz ihrer Ängste ist sie in meinen Augen eine starke Protagonistin, die sich immer mehr zutraut und über sich selbst hinauswächst. Bei Jonne hat es hingegen ein wenig länger gedauert wirklich hinter seine Fassade blicken zu können. Auch wenn beide in manchen Situationen sehr heftig reagieren, kamen Stück für Stück immer mehr Details ans Licht, die ihr Verhalten erklären konnten. Gerade der Wechsel zwischen Lavenders & Jonnes Perspektive hat mir dabei geholfen, ihre Vergangenheit und damit verbunden auch ihre Beweggründe zu verstehen, mich ihnen näher gebracht und dafür gesorgt, dass ich tief in die Geschichte eintauchen konnte. Besonders gut hat mir gefallen, dass auch die Nebencharaktere wie z.B. Miko ihre eigene Hintergundgeschichte bekommen haben, so stärker eingebunden wurden und ebenfalls eine größere Rolle innerhalb der Geschichte spielten. Die Inselkulisse und auch der Zusammenhalt unter den Bewohnern Sointulas haben eine tolle Atmosphöre kreiert und geben dem Leser selber das Gefühl nach Hause zu kommen. Aber auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz, da die Geheimnisse der Charaktere erst nach und nach aufgedeckt werden. Man erfährt immer mehr über Lavenders Vergangenheit und darüber, wie diese mit dem Leben der anderen Inselbewohner zusammenhängt.

Durch den Schreibstil der Autorin wird die Geschichte lebendig. Er ist bildlich, leicht und hat mich an einigen Stellen zum Schmunzeln gebracht. An den richtigen und wichtigen Stellen wird er dagegen auch ernst. Ich finde Maries Umgang mit den Themen Verlust & psychische Gesundheit sehr gut und einfühlsam. Sie vermittelt dadurch Hoffnung und das Bewusstsein, dass es normal und in Ordnung ist, auch mal nicht okay zu sein, sich Hilfe zu suchen und nicht alles auf einmal bewältigen zu können.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt betrifft die Playlist am Anfang des Buches. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass diese noch mehr in die eigentliche Geschichte integriert worden wäre, da ich sehr viel mit Musik verbinde und es die gesamte Atmosphäre noch einmal intensiver hätte werden lassen.

Meine hohen Erwartungen an die Geschichte wurden dennoch erfüllt und ich freue mich jetzt schon darauf, in den weiteren Bänden der Reihe, nach Malcolm Island zurückzukehren.