Ein kraftvoller Einblick in emotionale Abhängigkeit und brüchige Träume.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
fönbo Avatar

Von

Der Aufbau folgt keiner geradlinigen Handlung, sondern lebt vom Erinnerungsfluss und der Perspektive einer Tochter, die mehr erkennt, als sie verstehen sollte.

Die Figuren sind so eigenwillig wie glaubhaft: Perry wirkt gleichzeitig charismatisch und manipulativ, die Mutter zwischen Hoffnung und Selbstaufgabe gefangen, während die Erzählerin mit bitterer Klarsicht und kindlichem Trotz ihre Umwelt registriert.

Die Sprache ist atmosphärisch dicht, bildreich und zugleich schmerzhaft nüchtern. Sie trifft direkt ins Herz und lässt keinen emotionalen Schutzraum.

Inhaltlich kreist alles um Sehnsüchte nach Liebe, Anerkennung, Zugehörigkeit und deren oft tragische Illusionen, eingefasst in eine schräge Welt zwischen Hippie-WG und spirituellem Schein.

Die Idee, kindliche Beobachtung als Spiegel für erwachsene Desillusionierung zu nutzen, verleiht dem Text eine außergewöhnliche Tiefe.

Die Handlung schreitet subtil voran, getragen von inneren Entwicklungen und atmosphärischen Momentaufnahmen.

Das Cover ist diese Mischung aus Exzentrik, Sehnsucht und Verfall und könnte kaum passender sein für diesen kraftvollen, ungewöhnlichen Roman.