Gewalt im Namen Gottes

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remul Avatar

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Der Roman We burn daylight von Bret Anthony Johnston beschäftigt sich mit den tragischen Ereignissen die sich 1993 auf einer Ranch in Waco / Texas abspielten und vielen Menschen das Leben kostete. Der Autor teilt das Buch in 4 Kapitel ein und bezeichnet diese mit den 4 Pferde der Apokalypse, die in der Offenbarung des Johannes beschrieben werden als Symbole für den Beginn der Endzeit. Laut Perry Cullen (könnte mit dem realen David Koresh identisch sein) dem charismatischen Führer einer kleineren Gruppierung auf besagtem Anwesen in Waco, steht der Untergang der Welt bevor. Zu seinen Anhängern gehört auch die Mutter der 14 jährigen Jaye, die ihren Mann verlässt und nach Texas zieht. Per Zufall lernt Jaye den gleichaltrigen Roy, den Sohn des ortsansässigen Sheriffs kennen. Die Ereignisse werden abwechselnd aus der Perspektive von Jaye und Roy geschildert. Dazwischen gibt es immer wieder aktuelle Podcast-Einflechtungen von damaligen Augenzeugen, die ihre unterschiedlichen Auffassungen kundtun, je nachdem zu welchen Sympathisanten sie gehören. Der Autor schafft es eindrucksvoll historische Realität mit Fiktion zu verbinden. Für mich ist besonders Jaye eine herausragende Figur, ihre innere Zerrissenheit zwischen der Liebe zu ihrer Mutter und dem Wunsch sich aus Currens Einfluss zu befreien ist glaubhaft und emotional intensiv. Ein wichtiges Buch gerade auch in der heutigen Zeit, das aufzeigt wie einfach es sein kann Menschen zu manipulieren.