Stimmungsgewaltiger Abschluss der Dilogie

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reishimura Avatar

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Der erste Band dieser Dilogie, „We hunt the flame“, hat mich vor große Herausforderungen gestellt. Die vielen arabischen Begriffe waren für mich neu und verwirrend und auch der äußerst opulente und bildgewaltige Erzählstil der Autorin hat mir an manchen Stellen ein wenig zu schaffen gemacht. Trotz aller Widrigkeiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und ich wollte unbedingt wissen wie die Geschichte rund um Nasir, Zafira, Altair und Kifah ausgeht.
Glücklicherweise konnte ich beide Bücher relativ schnell hintereinander lesen. Ich denke, ansonsten hätte ich bei diesem Buch genauso Startschwierigkeiten gehabt wie beim ersten. Die Geschichte knüpft, wie nicht anders zu erwarten, mehr oder weniger nahtlos an den ersten Teil an. Man taucht also gleich mitten ins Geschehen ein und sollte daher wirklich auch noch eine sehr gute Erinnerung an die Vorgänge innerhalb des ersten Bandes haben.
Während die Handlung des ersten Bandes sich Großteils auf einen Handlungsort beschränkt, ist dies hier anders. Immer wieder reisen die Mitglieder der Zumra von einem Ort zum nächsten. Dadurch bekommt man beim Lesen auch noch eine viel bessere Vorstellung von den verschiedenen Teilen von Arawiyas. Wobei besser eigentlich eine Herabstufung ist. Denn Autorin Hafsah Faizal ist keinesfalls zimperlich, wenn es um die Beschreibung der verschiedenen Orte geht. Wie bereits anfangs erwähnt hat die Autorin meiner Meinung nach einen sehr opulenten und bildgewaltigen Erzählstil. Dies äußerst sich vor allem bei ihren sehr detailreichen und eindrücklichen Beschreibungen der Umgebung und der Personen.
Bereits im ersten Teil hat Hafsah Faizal meiner Meinung nach bewiesen, dass sie nicht besonders viel von Schwarz-weiß Denken hält, und ihre Protagonisten haben eine deutliche Charakterentwicklung im Laufe des Buches durchgemacht. Dies merkt man im zweiten Teil noch deutlicher. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen hier noch weitaus deutlicher.
Auf besonders eindrucksvolle Art und Weise hat die Autorin auch die inneren Konflikte der Protagonisten beschrieben. Diesem Thema widmet sich auch besonders viel Zeit und Raum. An mancher Stelle, zum Beispiel mitten in einem Kampf, fand ich es aber an manchen Stellen etwas deplatziert. Man könnte vielleicht auch noch kritisieren, dass es immer wieder die gleichen Themen sind, um die sich die Gedanken der Protagonisten drehen. Es stimmt, dass dies ein klein wenig ermüdend ist, auf der anderen Seite ist es aber auch sehr realistisch. Dieses Gedankenkreisen um das immer gleiche Thema, bei dem man einfach keinen Ausweg findet.
Im Großen und Ganzen finde ich, dass die Geschichte rund um Arawiya mit diesem Buch einen sehr guten Abschluss gefunden hat. Trotzdem bleiben einige Punkte offen und man kann sich seine eigenen Gedanken machen, wie sich die diversen losen Fäden noch in das Gesamtbild einfinden werden.
Die doch recht ansehnliche Seitenzahl mag für manche abschreckend wirken. Ich kann abschließend aber nur sagen, dass es sich wirklich lohnt. Ich hoffe, dass ich in der Zukunft noch mehr Bücher der Autorin lesen darf, denn ihre Art Geschichten zu erzählen hat mich verzaubert.