Am helllichten Tag

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lesolaf Avatar

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Ein kleines Mädchen wird am helllichten Tag vor den Augen seiner Mutter von einem Spielplatz weg in ein Auto gezerrt und entführt. So beginnt der Roman „Wehrlos“ von Nora Benrath. Was dann auf den folgenden 396 Seiten folgt, ist mehr als ein spannender Thriller. Die Autorin versetzt sich in die Hauptfiguren hinein und schildert ihre Gedanken und Gefühle: Die Ängste der Opfer, die Motive der Täter, die Gedanken und Befürchtungen der Ermittler. Wichtig ist der Autorin, dem Leser Fluch und Segen des Internets nahe zu bringen. So kann das Netz zwar eine große Hilfe sein, wenn es darum geht, Nachrichten und Bilder schnell weltweit zu verbreiten. Der Roman zeigt aber auch die teilweise hohlen Kommentare der User in Foren und – was bedeutend schlimmer ist – die Konsequenzen unbedachter Online-Selbstdarstellungen und die möglicherweise tödlichen Folgen unüberlegter Uploads. Dass es für die entführte Nele erst einmal ein Happy-End gibt, und dass zum Schluss die ganze Entführung auch persönliche Motive hat, erscheint fast nebensächlich. Ein lesenswertes Buch, von der ersten bis zur letzten Seite !