gute Geschichte - Buch endet abrupt ohne richtigem Schluss

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coffee2go Avatar

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Der Thriller beginnt zugleich sehr spannend mit der Entführung der kleinen Nele direkt vor den Augen der Mutter und noch weiteren Zeugen am Spielplatz. Interessant ist, dass als Lockvogel ein Mädchen im Schulalter verwendet wurde. Mein Interesse war nach diesem Start sogleich geweckt und durch die kurzen Kapitel mit abwechselnden Perspektiven lässt sich das Buch auch sehr zügig lesen und die Spannung bleibt ziemlich gut erhalten. Ab der Mitte etwa beginnen sich die Ereignisse zu wiederholen, die Ermittlungen gehen gar nicht voran und Neles Mutter sucht auf eigener Faust. Gleichzeitig erfahren wir auch Details, wo Nele versteckt wird und dass Neles Mutter viele Details selbst in den Sozialen Medien gepostet hat, ihr Kind regelrecht vermarktet hat um Geschenke und Rabattaktionen von bestimmten Firmen zu erhalten. Soweit habe ich die Geschichte spannend und realitätsnah empfunden, der Schluss konnte mich allerdings nicht überzeugen. Es wurde versucht, krampfhaft alle losen Fäden zusammenzufügen, was teils recht holprig wirkt und teils aus dem Hut gezaubert wurde. Was aber noch ärgerlich ist, es wurden viele Andeutungen nicht aufgeklärt. Wo sind die restlichen Kinder? Was ist ihnen passiert? Von wem wurden sie gekauft und zu welchem Zweck? Was passiert mit den weiteren Drahtziehern? Was ist mit dem Nachbarn in der Einliegerwohnung? Über das Privatleben der Ermittler erfährt man auch nur sehr wenig, sodass man als Leser*in keine Bindung zu ihnen aufbaut. Es bleibt viel zu viel offen, das Buch endet abrupt, ohne dass es einen zufriedenstellenden Schluss gibt. Hier hätte man noch sehr viel mehr herausholen können.